Die politisch Verantwortlichen nannten insbesondere den schwierigen Arbeitsmarkt sowie die Zahl der Asylwerber als Kostentreiber.
Sozialausgaben von 292,1 Mio. Euro
Rund 350 Leistungspakete – von Schwangerschafts- und Säuglingsdiensten bis zur Altenbetreuung – werden über den Sozialfonds verwaltet. Die Gesamtausgaben beliefen sich 2014 auf 292,1 Mio. Euro, denen 69,9 Mio. Euro an Einnahmen gegenüberstanden. Der zu finanzierende Betrag wird im Schlüssel 60:40 zwischen Land und Gemeinden aufgeteilt. Das Land bezahlte somit rund 133 Mio. Euro, die 96 Kommunen kamen für 89 Mio. Euro auf.
Die höchsten Ausgaben wurden im Bereich der Pflege (108,8 Mio. Euro) getätigt, gefolgt von der Integrationshilfe für behinderte Menschen (70,5 Mio. Euro) und dem Punkt Soziales (55,1 Mio. Euro), der im Wesentlichen die Mindestsicherung umfasst. Auf die Kinder- und Jugendhilfe entfielen 33,2 Mio. Euro, auf den Bereich Sozialpsychiatrie und Sucht 24,4 Mio. Euro.
Immer mehr Bezieher von Mindestsicherung
Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) begründete den Anstieg im Sozialen um 11,8 Prozent mit ständig wachsenden Zahlen bei Mindestsicherungsbeziehern. Wurden 2013 noch 12.234 Personen mit der Mindestsicherung unterstützt, waren es 2014 13.331. Ende 2014 wurden 1.197 Asylwerber (2013: 824) in der Grundversorgung betreut, aktuell seien es rund 1.800, so die Landesrätin.
Ambulante Pflege soll ausgebaut werden
Im Bereich der Pflege setze man weiterhin auf den Grundsatz “So viel wie möglich ambulant, so viel wie nötig stationär”, sagte Wiesflecker. Allein für die stationäre Pflege wurden 2014 57 Mio. Euro ausgegeben. Der zuständige Landesrat Christian Bernhard (ÖVP) betonte, dass im Umgang mit behinderten Menschen in den vergangenen Jahren ein großes Umdenken stattgefunden habe. Es sollen keine neuen Sonderpädagogischen Zentren gebaut, sondern die Integration in die Schulsprengel forciert werden.
In Sachen Kosteneindämmung sagte Wiesflecker, dass man sich diesbezüglich nur auf die steuerbaren Bereiche konzentrieren könne. “Die Zahl der Asylwerber etwa ist nicht steuerbar”, so die Landesrätin. Wo steuern möglich sei, versuche man mit Konzepten wie eben “ambulant vor stationär” Erfolge zu erzielen. Ebenso gelte es, “vorgelagerte Systeme stärker mitzudenken”. Man dürfe nicht vergessen, dass das Sozialnetz das letzte Netz sei, das vieles abfange, “was in anderen Bereichen nicht gemacht wird oder gemacht werden kann”. (red/APA)
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