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Vorarlberger sind lauffaul

Im Schnitt geht jeder Österreicher im Alltag jährlich 210 Kilometer zu Fuß. Das ist das Ergebnis einer am Freitag präsentierten Studie des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ).

Tiroler und überraschend Wiener mit 245 bzw. 240 Kilometer sind spitze, am lauf-faulsten sind die Vorarlberger mit nur 174 zu Fuß zurückgelegten Kilometern. „Das liegt aber vor allem daran, dass in Vorarlberg viele kurze Wege mit dem Fahrrad gefahren werden“, sagte Wolfgang Rauh vom VCÖ. Berücksichtigt wurden in der Studie nur die „Alltagswege“, etwa zur Arbeit oder zum Einkaufen, in der Statistik ist Spazierengehen oder Wandern nicht enthalten.

Auffallend laut VCÖ: Die Österreicher gehen immer weniger zu Fuß. Waren es vor 15 Jahren noch 325.000 Personen in Österreich, die angaben, zu Fuß in die Arbeit zu gehen, sind es nun nur noch 245.000. Eine der Hauptursachen liege im Trend, „ins Grüne zu ziehen“, so Rauh. „Damit ziehen die Menschen vom Arbeitsort weg und brauchen in der Folge das Auto, um in die Arbeit zu kommen.“

Zudem würden in Österreich viele kurze Wege mit dem Pkw zurückgelegt. „Jede zehnte Autofahrt ist kürzer als ein Kilometer. Eine Distanz, die nicht alle, aber doch viele Menschen zu Fuß zurücklegen können“, sagte der VCÖ-Experte und wies auf den Gesundheitseffekt hin: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) verringere bereits eine halbe Stunde Gehen pro Tag das Herzinfarktrisiko um 50 Prozent.

Deshalb fordert der VCÖ vor allem bessere Bedingungen für Fußgänger. Entlang von Freilandstraßen sollten Gehwege selbstverständlich sein: „Angesichts des stark zunehmenden Lkw- Verkehrs auf den Freilandstraßen, ist es verantwortungslos, wenn die Menschen auf Grund fehlender Gehwege gezwungen sind, am Straßenrand zu gehen“, kritisierte Rauh. Im Ortsgebiet wiederum forderte der VCÖ mehr verkehrsberuhigte Zonen und Fußgängerzonen.

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