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Vorarlberger "Sammelmeister Österreichs"

Im Jahr 2004 war die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) erneut erfolgreich unterwegs: Zum neunten Mal in Folge wurde diesmal wieder die Wirtschaft durch Tarifreduktionen entlastet.

Parallel dazu gelang es, zusätzliche Unternehmen als Lizenzpartner zu gewinnen und die Zahl der ARA Kunden zu steigern. Ebenfalls erhöht hat sich die Gesamtmenge der vom ARA System gesammelten Verpackungen.

13.557 Lizenzpartner

Die Zahl der ARA-Lizenzpartner lag per 31.12.2004 bei insgesamt 13.557. Davon waren 2.903 oder knapp über 20 % ausländische Unternehmen. 923 neu hinzu gekommene Unternehmen sprachen dem ARA System ihr Vertrauen aus und lizenzieren nun ebenfalls ihre Verpackungen bei der ARA.

120 Mio. Euro jährliche Einsparung gegenüber 1995

Entgegen der Planung entwickelte sich der Umsatz der Altstoff Recycling Austria AG. Anstatt wie vorgesehen zu sinken, stieg er 2004 leicht auf 151,25 Mio. Euro (Vorjahr: 148,47 Mio. Euro). Ausschlaggebend für den ungeplanten Umsatzzuwachs waren vor allem gestiegene Lizenzierungsmengen und der explodierende Ölpreis, der sich in hohen Erlösen aus der Kunststoffverwertung niederschlug. Die entstandenen Mehreinnahmen werden so wie bisher in Form von Tarifreduktionen wieder zurück an die Lizenzpartner fließen. „Als Non-Profit-Organisation ist die ARA nicht gewinnorientiert. Überschüsse gehören daher einzig und allein den Lizenzpartnern und werden ihnen auch wieder zugute kommen“, bekräftigt ARA Vorstand Dkfm. Christian Stiglitz, „weil wir Überschüsse unseren Grundsätzen entsprechend nachweislich und planmäßig über die Tarifkalkulationen abbauen.

Dies wurde auch bei Betriebsprüfungen im Jahr 2001 durch die Finanzbehörde bestätigt, die festgestellt hat, dass daher für die ungeplanten Überschüsse keine KöSt-Pflicht besteht. Diese Überlegungen gelten auch vollinhaltlich für die aktuelle Serie der Betriebsprüfungen im ARA System in 2005“.

Durch diesen kostenorientierten Ansatz ersparte sich die Wirtschaft 2004 rd. 5 Mio. Euro an Lizenztarifen im Vergleich zu 2003 – gegenüber 1995 liegt die jährliche Einsparung sogar bei 120 Mio. Euro.

Der Jahresabschluss wird zurzeit erstellt und Ende Juni von der Generalversammlung der ARA Eigentümer verabschiedet. 2004 um 4 % mehr Verpackungen unter Lizenz

Die Lizenzmenge konnte insgesamt von 778.620 t im Jahr 2003 auf 806.543 t 2004 (+4 %) gesteigert werden. Kunststoffverpackungen verzeichnen mit +6 % den höchsten Anstieg unter den einzelnen Verpackungsarten. Glasverpackungen (+3 %) und Papierverpackungen (+3 %) erfuhren einen mäßigen Anstieg, während Ferrometalle leicht rückläufig waren.

Sammel- und Verwertungsmenge in 2004 ebenfalls um 4 % erhöht

Gesammelt und verwertet wurden rund 687.493 t Verpackungsabfälle (ebenfalls +4 %). Etwa 60 % davon stammen aus der Haushaltssammlung, die restlichen 40 % der Verpackungsabfälle fallen in Industrie und Gewerbe an. Die Verwertungsmenge 2004 setzt sich wie folgt zusammen:

  • Papier: 46 %
  • Glas: 27 %
  • Leichtverpackungen: 20 %
  • Metalle: 5 %
  • Holz: 3 %

    Auffallend hoch war der Zuwachs bei Leichtverpackungen und Holz (beide +9 %). Papier verzeichnete mit +4 % ebenfalls ein deutliches Plus. Die Verwertungsmengen bei Glas und bei Metall änderten sich hingegen nur geringfügig. Dank des „bequemsten“ Sammelsystems der Welt: Pro-Kopf-Sammelmenge auf 109,5 kg gestiegen

    Die Pro-Kopf-Sammelmenge aus Haushalten (Verpackungen inkl. Altpapier) entwickelte sich auch im Vorjahr wieder positiv. 2004 sammelten Herr und Frau Österreicher durchschnittlich 109,5 kg – um 2 kg mehr als 2003. „Jedes Jahr denkt man, die hervorragende Pro-Kopf-Sammelmenge sei nicht mehr zu toppen. Doch man unterschätzt dabei den Sammeleifer der Österreicher. Es zeigt sich, dass unsere Bemühungen Früchte tragen, den Bürgerinnen und Bürgern das bequemste Sammelsystem der Welt anzubieten“, freut sich Christian Stiglitz.

    Vorarlberger mit 135 kg erneut Spitzenreiter

    Vorarlberg konnte mit rund 135 kg pro Einwohner seine Führungsrolle als „Sammelmeister Österreichs“ erfolgreich verteidigen.

    1,14 Mio. Sammelbehälter

    Die optimale Gestaltung der Sammelinfrastruktur liefert die Voraussetzung für die erhöhten Sammelmengen. Die Branchenrecycling-Gesellschaften ARGEV, ARO und AGR betreiben im Rahmen des ARA Systems daher bequeme und flexible Sammelsysteme in ganz Österreich. 2004 standen für die Sammlung der Verpackungen aus Haushalten insgesamt rund 1,135.500 Behälter zur Verfügung; das entspricht einer Steigerung um mehr als 64.000 Sammelhilfen. 1,3 Mio. Haushalte mit dem „Gelben Sack“

    Zusätzlich waren knapp 1,3 Mio. Haushalte an der Sammlung mit dem „Gelben Sack“ und damit an das bequemste System der Verpackungssammlung angeschlossen. Das sind um 9 % mehr Haushalte als 2003.

    Die Sammelinfrastruktur wird in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen permanent optimiert. Das Ziel ist dabei, die Behälterausstattung und den Abfuhr-Rhythmus kontinuierlich den örtlichen Bedürfnissen anzupassen und dabei einerseits möglichst bequem und haushaltsnah und andererseits kosteneffizient zu agieren.

    Erfolgreiche Umstellung der Leichtverpackungssammlung

    Die Umstellungen in der Leichtverpackungssammlung durch die ARGEV, die in Folge der Deponieverordnung möglich und notwendig wurden, sind beinahe abgeschlossen. Einzig die geplanten Umstellungen in Wien (bis Ende April) und in Klagenfurt (bis Ende 2005) laufen noch. Nicht nur das „bequemste“, sondern auch das „modernste“ Sammelsystem der Welt.

    Schon jetzt zeichnet sich ein großer Erfolg der „Kermit-Sammlung“ ab. Die neu designten Sammelbehälter, in denen nur noch stofflich sehr gut recyclebare Plastikflaschen erfasst werden, gehören in vielen Bereichen Österreichs bereits zum Landschaftsbild. Erste Ergebnisse aus Niederösterreich zeigen ein sehr positives Bild. „Durch die gesteigerte Qualität der gesammelten Plastikverpackungen erwarten wir für 2005 noch bessere Ergebnisse: Nämlich sowohl geringere Kosten bei der Sammlung als auch höhere Erträge bei der stofflichen Verwertung, was zu einer weiteren Entlastung für die Wirtschaft und damit auch für die Konsumenten führen wird. Die Sammelqualität ist auch ein Zeichen dafür, dass die Bevölkerung die neuen Trenn-Richtlinien umsetzt. Die nun im Restmüll gesammelten Plastikverpackungen sind wertvoller Brennstoff bei der energetischen Nutzung des Hausmülls“, erläutert Stiglitz.

    Besonders bewährt hat sich die enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Abfallwirtschaftsverbänden bei der Kommunikation der neuen Sammlung: Verunsicherungen der Konsumenten wurden verhindert und die Akzeptanz der getrennten Sammlung weiterhin hochgehalten.

    2005: Einsparungen von 4,5 Mio. Euro

    Trotz der allgemeinen Preissteigerung entwickeln sich die durchschnittlichen Lizenzierungskosten pro gemischter Tonne weiterhin sehr positiv: 2004 betrugen sie 165 Euro, um 5 Euro weniger als im Jahr 2003. Für 2005 fallen pro Tonne 156 Euro an, was praktisch einer Halbierung der Kosten seit 1995 gleichkommt, weil auch für das laufende Geschäftsjahr 2005 deutliche Tarifsenkungen umgesetzt werden konnten.

    Reduktionen bei 9 von 12 Packstoffgruppen führen zu weiteren 4,5 Mio. Euro Einsparungen.

    Reduziert wurden für das Jahr 2005:

  • Papier-Verkaufsverpackungen -9 %
  • Papier-Transportverpackungen -10 %
  • EPS -18 %
  • Materialverbunde -12 %
  • Kunststoffe klein -1 %
  • Ferrometalle klein -15 %
  • Ferrometalle groß -12 %
  • Aluminium -5 %
  • Textilien -3 %

    „Alle Zeichen deuten heute darauf hin, dass wir für 2006 die Tarife erneut senken werden können“, hat Stiglitz für die ARA Lizenzpartner eine weitere positive Botschaft parat.
    2005: Einsparungen von 4,5 Mio. Euro.

    ARA Consulting: NEUE CONSULTING PROJEKTE IN OST-EUROPA Twinning Projekt akquiriert

    Das bekannte ARA Know-how in Systemausbau-, Finanzierungs-, Sammel- und Recyclingfragen wird in Osteuropa immer mehr nachgefragt. Fünf Consulting-Projekte wurden 2004 abgeschlossen und fünf weitere begonnen. Darunter finden sich Kunden aus Bulgarien, Slowenien, Rumänien oder Ungarn. Ab dem Sommer 2005 arbeiten ARA Fachleute gemeinsam mit Spezialisten des Umweltbundesamts, des Umweltministeriums und der Stadt Wien am Aufbau und dem Betrieb eines geeigneten Sammel- und Verwertungssystems in Estland. Besonders erfreulich dabei ist, dass die ARA und ihre Projektpartner als Bestbieter in einer internationalen Ausschreibung gegen Mitbewerber unter anderem aus Deutschland, Belgien und Griechenland ausgewählt wurden.

    In Österreich bietet die ARA mit der Erstellung von Abfallwirtschaftskonzepten ebenfalls ihr Know-how an. Nach einer Pilotphase realisierte die ARA bereits einige Abfallwirtschaftskonzepte für Lizenzpartner, die auf dieses neue, erweiterte Consulting-Angebot zurückgegriffen haben. EU Projekte als neues Aufgabengebiet

    Als zusätzliches Aufgabenfeld haben sich von der EU geförderte „Interreg Projekte“ herauskristallisiert. Interreg ist eine Gemeinschaftsinitiative des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für die Zusammenarbeit zwischen den Regionen der Europäischen Union. Ziel ist die Stärkung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts in der Europäischen Union anhand der Förderung grenzübergreifender, transnationaler und interregionaler Zusammenarbeit und ausgewogener räumlicher Entwicklung. 2004 begann die ARA in der Slowakei ein Interreg Projekt zum Thema „Sammlung und Verwertung von Verpackungen im Haushaltsbereich“.

    (Quelle: OTS/ARA)

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