Vorarlberger Nachwuchshoffnung: „Ich denke den ganzen Tag nur an Eishockey“

Reden ist nicht seine Sache. Mattias Adam sitzt schüchtern beim Interview, beantwortet jede Frage nur knapp, lässt vieles offen. Manchmal springt sein Onkel ein, hilft mit Hinweisen und Fakten weiter. Dass Mattias auf dem Eis bestehen kann, sich gegen viel größere Widersacher durchsetzen und auch mal einen wegdrücken kann – all das kann mag sich an diesem Tag nicht recht vorstellen.
„Hat leider nicht gereicht“
Freilich mag die Zurückhaltung auch ein wenig an der Reisemüdigkeit liegen. Gerade ist Mattias aus den USA zurückgekehrt, wo er mit der U-15 Nationalmannschaft an einem internationalen Eishockeyturnier teilnahm. Unter den Teams waren auch die Nationalmannschaften einiger skandinavischer Staaten, dazu mehrere amerikanische Auswahlteams. Österreich schlug sich passabel, konnte eines von sechs Spielen für sich entscheiden. Mattias ist dennoch zufrieden: „Wir haben manche Spiele wirklich gut gespielt, hätten den Sieg manchmal verdient gehabt. Aber es hat leider nicht gereicht.“
Ziel: Die NHL
Mattias lässt keinen Zweifel daran, dass er selbst auch einmal in den USA/Kanada spielen möchte, in der National Hockey League, bei all den Stars. So wie es der österreichische Eishockey-Superstar Thomas Vanek (Buffalo Sabres) geschafft hat. Seit er vier Jahre alt ist verfolgt er diesen Traum. Damals stand er zum ersten Mal auf Schlittschuhen, schaffte prompt den Weg ins Nachwuchsteam des EHC Lustenau. Wo er auch heute noch spielt. Dieser Verein ist es gewesen, der die Leidenschaft für den Sport in ihm geweckt hat. Jedes Spiel habe er sich angesehen, erzählt Mattias. Das habe ihm so sehr gefallen, dass er unbedingt auch einmal zu den Profis auf dem Eis gehören wollte.
Sieben Mal die Woche Training
Jetzt ist er auf dem besten Weg dorthin. Sieben Mal die Woche geht Mattias ins Training, für mindestens eine Stunde. Und ist immer derjenige, der die Lichter in der Halle ausmacht, meint sein Onkel. „Nebenbei“ absolviert Mattias noch eine Lehre als Elektrotechniker im Unternehmen seines Vaters. Lehre, Berufsschule und Eishockey – bislang bringt der Bursche alles recht gut unter einen Hut. Von seinen Schulfreunden interessiert sich niemand so recht für Matthias‘ Karriere. Was ihn auch nicht weiter stört. Viele Hobbies hat er neben dem Sport ohnehin nicht, denn: „Ich denke den ganzen Tag nur an Eishockey.” (MST)