"Vorarlberger Nachrichten": 80 Jahre und nicht in Pension
Zum Geburtstag wartet die Tageszeitung mit einem Geschenk für ihre Printabonnenten auf: Diese erhalten ein dauerhaftes digitales Upgrade, das etwa den Zugriff auf das VN-E-Paper enthält. Leserinnen und Leser können sich außerdem in einer "Zeitreise" die VN-Titelseite vom Tag ihres Geburtstags gratis downloaden. Aber auch die Redaktion wird den Geburtstag der VN im Rahmen einer Sonderbeilage feiern, ihren Werdegang beleuchten sowie ihren Blick auf die Gegenwart und die Zukunft richten.
Eugen Ruß, der Großvater des heutigen Medienkonzernchefs Eugen A. Russ, hatte bereits 1919 mit dem Kauf der Buchdruckerei in Bregenz auch den Verlag der "Vorarlberger Landeszeitung", Vorgängerin der VN, erworben. Nach dem Verbot der Zeitung 1938 durch die Nationalsozialisten, beauftragten die Franzosen Ruß 1945 mit der Herausgabe einer landesweiten Tageszeitung. Zehn Tage vor den Nationalrats- und Landtagswahlen, am 16. November 1945, erhielt er die freie Schriftleitung für die "Vorarlberger Nachrichten".
Erste Ausgabe 1945 zu Währung und Lebensmittelhilfe
Die wegen der Papierknappheit schmale erste Ausgabe berichtete etwa über Währungsprobleme und die Schweizer Lebensmittelhilfe für Wien. Ruß senior fungierte als Herausgeber und Verleger, sein Sohn Toni Ruß als Unternehmensleiter und Chefredakteur. Nach dem Tod des Vaters 1962 übernahm Toni Ruß die Geschäfte und machte das Unternehmen zum Vorarlberger Marktführer. Nach seinem frühen Ableben 1969 und nachdem seine Frau Rosa und Ruß' Schwager Richard Kempf die Geschicke der Zeitung geleitet hatten, trat 1981 - mit Anfang 20 - Eugen A. Russ ins Unternehmen ein. 1983 wurde er Geschäftsführer und VN-Chefredakteur.
Unter seiner Ägide erschien das Blatt 1993 als nach eigenen Angaben erste Tageszeitung der Welt durchgehend vierfarbig. 1996 zog die Zeitung von Bregenz ins neu errichtete Medienhaus nach Schwarzach (Bez. Bregenz). 2006 wurden die VN als "Newspaper of the Year" ausgezeichnet. Eugen A. Russ entwickelte den Verlag über die Jahrzehnte zur breit aufgestellten, innovativen Mediengruppe "Russmedia" weiter, die schon früh auf den Auf- und Ausbau des Digitalen setzte und heute international in digitale Marktplätze und Start-Ups investiert.
Vierte Generation setzt auf Digitales
Inzwischen ist die vierte Generation am Werk: Sohn Eugen B. Russ ist in die Gruppenleitung eingebunden, Tochter Isabel Russ führt seit Februar 2024 nach Erfahrungen im Investment- und Start-up-Bereich sowie Stationen im Journalismus als Chefredakteurin die "Vorarlberger Nachrichten" inhaltlich und ist auch in der Geschäftsführung von Verlag und Digital aktiv. Im digitalen Umbruch wollen die "VN" vor allem mit Lesernähe, Regionaljournalismus und innovativem KI-Einsatz punkten und dabei so viele Leser wie möglich vom Umstieg in ein Digital-Abo überzeugen.
Laut der aktuellen Media-Analyse 2024/25 informieren sich 153.000 Leser über die Printausgabe der VN (inklusive E-Paper) über das Geschehen im Bundesland. Crossmedial (Print, Online, Newsletter) werden 259.000 Personen erreicht. Das entspricht Reichweiten von 38,2 Prozent bzw. 58,4 Prozent. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren wurde noch eine Reichweite von 41,1 Prozent ausgewiesen.
Nach wie vor sehen sich die VN im Dienst der Bevölkerung. So spielte die Zeitung eine zentrale Rolle in der "Fußach-Affäre" 1964, die als Geburtsstunde des Föderalismus in Österreich gilt. Damals wollte die Bundesregierung ein Bodenseeschiff auf den Namen "Dr. Karl Renner" taufen, was am Widerstand der Vorarlberger scheiterte. Die Zeitung unterstützte außerdem die Anti-Atom-Bewegung und den Naturschutz. Engagement zeigen die VN zudem mit dem Dr.-Toni-und-Rosa-Russ-Preis, der Hilfsaktion "Ma hilft", der Eugen-Russ-Ausfahrt für Senioren oder als Veranstalter des "Vorarlberger Wirtschaftsforum".
(APA)
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