Eine im November 2010 der Öffentlichkeit vorgestellte Erweiterung in Götzis ist ins Stocken geraten, Bürgerinitiativen protestieren. “Jeder produziert Abfall, aber keiner will einen Recyclingbetrieb vor der Tür haben. Sinnvoll ist, dass Abfall dort recycelt wird, wo er anfällt”, erklärte Geschäftsführer Michael Loacker am Freitag bei einer Pressekonferenz.Bregenz. Am Firmenhauptsitz in Götzis waren ein neues Bürogebäude, eine Werkstatthalle sowie ein Mitarbeiter-Wohnhaus angekündigt worden, die Fertigstellung des zehn Millionen Euro teuren Vorhabens hätte im Herbst bzw. Winter 2012 erfolgen sollen. Wegen Verhandlungen um ein benötigtes Grundstück musste der Baubeginn aber schon mehrfach verschoben werden.
Bürgerinitiative protestiert gegen Schredder
Zudem protestiert eine Bürgerinitiative gegen die geplante Anhebung der Betriebsstunden des Schredders von 36 auf maximal 50 Wochenstunden. Loacker verweist in diesem Zusammenhang auf eine neue Filtertechnologie, mit der das Unternehmen die Emissionen um 75 Prozent auf 50 mg/Kubikmeter senken könne.
Stilllegung des Betriebes erwirkt
Für morgen, Samstag, ist dennoch eine Demonstration angemeldet. Sowohl die lokale Bürgerinitiative als auch die Gruppe “Lebenswertes Wonfurt” werden auf ihr Anliegen aufmerksam machen und das Gespräch mit den Loacker-Verantwortlichen suchen. “In Wonfurt hat es bereits viele Gespräche gegeben. Nun setzen wir diese Gespräche mit den Wonfurtern in Götzis fort”, erklärte Gerhard Nettinger, Loacker-Länderverantwortlicher für Deutschland. Die deutsche Bürgerinitiative hatte zuletzt im März sogar eine kurzfristige Stilllegung des Betriebs in Wonfurt erwirkt, diese wurde von einem Gericht aber wieder aufgehoben. Die Anlagen in Wonfurt seien gesetzeskonform, die Gutachten unabhängiger Sachverständiger hätten mehrfach die Einhaltung aller Auflagen und Grenzwert bestätigt, betonte Loacker.
Die Loacker Recycling-Unternehmensgruppe mit Standorten unter anderem in Ungarn und der Slowakei erwirtschaftete 2011 nach eigenen Angaben einen Umsatz von 500 Mio. Euro. Es werden rund 700 Mitarbeiter beschäftigt.
Loacker: “Sinnvoll ist, dass Abfall recycelt wird, wo er anfällt”
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