Gegenüber dem Jahr 1995 legen die Vorarlberger heute um 1,4 Millionen Kilometer pro Tag mehr zurück. Der VCÖ weist darauf hin, dass durch die Zersiedelung und das Sterben der Nahversorgung die Arbeits- und Einkaufswege deutlich länger geworden sind. Der VCÖ fordert eine verkehrsparende Raumordnung.
Die Vorarlberger müssen immer mehr Kilometer zurücklegen, um zur Arbeit zu kommen oder um Einkäufe erledigen zu können, wie eine aktuelle VCÖ-Studie zeigt. Pro Werktag legen die Vorarlberger im Durchschnitt 12,4 Millionen Kilometer zurück. Mit dieser Distanz kann die Erde 290 Mal umrundet werden, verdeutlicht DI Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut. Die VCÖ-Studie zeigt, dass gegenüber dem Jahr 1995 um 1,4 Millionen Kilometer pro Tag mehr zurückgelegt werden.
Der VCÖ weist darauf hin, dass die längeren Distanzen vor allem zwei Ursachen haben: Zum einen die Zersiedelung, wodurch die Arbeitswege länger werden und zum anderen der Niedergang der Nahversorgung in den Orten. Viele Menschen ziehen von der Stadt ins Umland. Die Folge sind Streusiedlungen im Grünen. Während früher die Menschen in andere Orte pendelten, weil sie die Arbeit an ihrem Wohnort verloren haben, ziehen heute viele Menschen vom Arbeitsort weg und werden so freiwillig zu Pendlern, stellt VCÖ-Experte Rauh fest.
Die VCÖ-Studie zeigt, dass Vorarlberg im Österreich-Vergleich eine hohe Siedlungsdichte hat. Hätte ganz Österreich die gleiche Siedlungsdichte wie Vorarlberg, dann wäre der Spritverbrauch des Personenverkehrs in Österreich und damit auch die CO2-Emissionen um 12 Prozent niedriger als heute, betont VCÖ-Experte Rauh.
Verkehrserregend wirkt sich das Verdrängen der Nahversorgung im Ort durch Supermärkte und Einkaufszentren am Stadtrand aus. Einkaufen ist ohne Auto vielerorts nicht mehr möglich. Das Einkaufen wird damit für die Menschen teurer und zeitaufwändiger. Zudem sterben Ortszentren nach und nach aus, weist VCÖ-Experte Rauh auf die negativen Folgen hin. Die VCÖ-Studie zeigt, dass beispielsweise der Messepark in Dornbirn rund 39 Millionen Autokilometer pro Jahr verursachen. Dabei entstehen Staukosten und durch die Abgase Gesundheitskosten. Es wäre sinnvoll, wenn Einkaufszentren für Großparkplätze eine Verkehrserregerabgabe zahlen. Die Einnahmen daraus sollten zur Ankurbelung der regionalen Wirtschaft und der Nahversorgung verwendet werden, schlägt VCÖ-Experte Rauh vor.
Der VCÖ fordert zudem eine verkehrsparende Raumordnung. Kurze Wege können leichter zu Fuß, mit dem Rad oder mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Viele Verkehrsprobleme könnten wir uns sparen, wenn der Wildwuchs an Einkaufszentren, Siedlungen und Betrieben eingebremst wird, stellt VCÖ-Experte Rauh fest.
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