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Vorarlberger Landtag diskutierte Modellregion

Landeshauptmann Wallner zog eine positive Zwischenbilanz.
Landeshauptmann Wallner zog eine positive Zwischenbilanz. ©VN
Die Modellregion wurde am Mittwoch in der "Aktuellen Stunde" des Vorarlberger Landtags zum Thema.

Für ein Schlussresümee sei es noch zu früh, so Wallner. Schließlich sei die Sache noch nicht erledigt, man sei aber weit gekommen, und er sei hoffnungsfroh, "was nicht immer so war". Er glaube, dass Vorarlberg besser durch die Pandemie kommen könne als andere Regionen. Als "wohl wichtigste Aufgabe" nannte er, dass das Bundesland und seine Bevölkerung gestärkt aus der Krise hervorgehen.

"Erfolgsgeschichte"

Vor den Öffnungen Mitte März sei klar gewesen, dass mehr getestet werden müsse, berichtete Wallner. Er habe sich mit Verhaltensforschung beschäftigt und von einem Experten den Rat erhalten, die Menschen durch Anreize - wie etwa die Öffnung der Gastronomie - zum Testen zu bewegen. Inzwischen seien in Vorarlberg rund 380.000 Tests durchgeführt worden. "Testen kann helfen, der Pandemie einen Schritt voraus zu sein", erklärte der Landeshauptmann. Ebenso wichtig sei das Impfen, hier sei das Ziel, 280.000 Vorarlberger zu immunisieren, "erreichbar". 300.000 Menschen zum Impfen zu bewegen bewertete er als schwierig, aber wünschenswert: "Dann wäre die Pandemie wirklich erledigt für unser Land."

Daniel Zadra, Klubobmann des grünen Regierungspartners, bezeichnete die Modellregion als "Erfolgsgeschichte". Durch die Öffnungen unter Auflagen hätten zuvor skeptische Bevölkerungsgruppen zum Testen bewegt werden können. Als "klugen Schachzug" bewertete er die jüngste Vergabe von fixen Impfterminen an alle bis zum 4. Mai angemeldeten Impfwilligen: Wer einen Termin habe, verhalte sich zum einen besonders vorsichtig, zum anderen seien dadurch die Anmeldungen nochmals "nach oben gerasselt."

Kritik von Seiten der FPÖ

Einiges an Kritik gab es von FPÖ-Klubobmann Christof Bitschi. So seien Verordnungen zur Modellregion zu spät bei der Gastronomie eingelangt, was für Unmut gesorgt habe, außerdem wäre eine Aufhebung der Ausgangssperre ab 20.00 Uhr seiner Ansicht nach "richtig mutig gewesen". Bei Hilfszahlungen und Entschädigungen werde nicht schnell gehandelt, was auch bei den Unternehmen auf Unverständnis stoße.

Positive Stimmung im Landtag

SPÖ-Klubobmann Thomas Hopfner lobte das Vorgehen der Landesregierung. Gefehlt habe ihm aber die wissenschaftliche Begleitung der Modellregion. Viele Fragen seien offen geblieben, etwa, wo Menschen sich selbst in Regionen mit verschärften Bestimmungen noch anstecken. Sabine Scheffknecht, Klubobfrau der NEOS, sprach von einer "Erfolgsstory mit Luft nach oben", auch ihrer Ansicht nach setzte die wissenschaftliche Begleitung zu spät ein. Sie forderte außerdem "sichere Räume" für Kinder und Jugendliche, etwa durch eine Überwachung der Luftqualität in Schulen, die auch nach dem Ende der Pandemie von Nutzen sein könne.

Roland Frühstück, Klubobmann der ÖVP, räumte ein, dass bei der "Erfolgsgeschichte" Modellregion natürlich auch Fehler passiert seien, immerhin habe man sich zum ersten Mal in einer solchen Lage befunden. Es habe sich aber gezeigt, dass Vorarlberg in Extremsituationen zusammenhalte, was ihn stolz mache.

(VOL.AT)

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