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Vorarlberger Industrie rechnet mit Konjunkturerholung bis Jahresende

Das Konjunkturbarometer der Vorarlberger Industrie steht zwar tief wie seit Jahren nicht mehr, für das Jahresende wird aber eine Konjunkturerholung prognostiziert. Bilder der Pressekonferenz 

Das erklärten der Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Christoph Hinteregger, und die Geschäftsführerin der Vorarlberger Industriellenvereinigung, Michaela Wagner, bei der Präsentation der Konjunkturumfrage zum vierten Quartal 2008 am Montag.

 

70 Prozent der 47 befragten Industrieunternehmen meldeten im vierten Quartal eine gleichbleibende Geschäftslage. Was die Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten betrifft, so rechneten 53 Prozent damit, dass sie sich auf dem gleichen Niveau halten wird, wohingegen 47 Prozent von einer Verschlechterung bis zur Jahresmitte ausgehen. Laut den Vertretern der Vorarlberger Industrie wird sich eine Erholung zu Jahresende zeigen.

Der Optimismus der Industrieunternehmen begründete sich auf Frühindikatoren wie positive Kundensignale, zudem orteten Industrievertreter aus gewissen Branchen Überreaktionen auf die Krise, deren Rücknahme im Laufe des Jahres erwartet wurde. Als Beispiel führte Hinteregger an, dass einige Lebensmittelkonzerne wegen vorübergehend voller Lager ihre Aufträge an die Verpackungsfirmen gestoppt haben. “Hier weiß man, dass es langfristig natürlich wieder Aufträge geben wird”, so Hinteregger. Durch die starke Exportabhängigkeit der Vorarlberger Industrie sei man von den internationalen Entwicklungen massiv betroffen. Deshalb setze man auch große Hoffnung auf Impulse durch den neuen amerikanischen Präsidenten.

Der Auftragsbestand wird insgesamt betrachtet deutlich schlechter beurteilt als im letzten Quartal: 46 Prozent bezeichneten ihn als durchschnittlich und 41 Prozent als schlecht. Negativ entwickelten sich auch die Auslandsaufträge. 39 Prozent der Industrieunternehmen berichteten von einer schlechten Lage bei den Exportaufträgen und 42 Prozent von einem durchschnittlichen Auftragsstand.

Besonders hart trifft es die Elektroindustrie. Während die Industriesparten Maschinen- und Metallindustrie und Textilindustrie zumindest mit einer gleichbleibenden Geschäftslage rechnen, gehen 95 Prozent der Elektroindustrieunternehmen von einer fallenden Geschäftslage aus. Insgesamt erwarteten 56 Prozent der Industriebetriebe einen gleichbleibenden Mitarbeiterstand in den kommenden drei Monaten, während 41 Prozent davon ausgingen, dass sie Mitarbeiter abbauen müssen.

Um möglichst viele Mitarbeiter auch bei fehlenden Aufträgen in den Betrieben halten zu können, ist es laut Michael Amann, dem Geschäftsführer der Industriesparte der Vorarlberger Wirtschaftskammer, vorrangig, dass der Nationalrat die Flexibilisierung der Kurzarbeit, wie sie von Wirtschaftsminister Mitterlehner zugesagt wurde, rasch umsetzt. “Die jetzige Gesetzeslage zur Kurzarbeit ist für die Industrieunternehmen völlig unpraktikabel”, betonte Amann.

 

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