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Vorarlberger Industrie hofft auf leichte Erholung

Feldkirch – Das Konjunkturbarometer der Vorarlberger Industrie befindet sich weiterhin auf Tiefstand, dennoch gibt es Hoffnung, dass der Talboden bald erreicht sein wird. Geschäftsklima  

“Manche unserer Mitglieder hoffen darauf, dass es ab Jahresende wieder leicht bergauf gehen könnte”, erklärte am Donnerstag Michael Amann, Geschäftsführer der Industriesparte der Vorarlberger Wirtschaftskammer, auf Basis der aktuellen Konjunkturumfrage für das erste Quartal, an der 51 Unternehmen mit über 22.200 Beschäftigten teilnahmen.

 

Wichtige Konjunktur-Parameter wie die derzeitige Geschäftslage, Auftragsbestand und Auslandsaufträge befinden sich laut Amann aber nach wie vor stark im Minus. Dementsprechend angespannt sei auch die Arbeitsmarktsituation. Als kleinen Hoffnungsschimmer wertete Amann, dass der Geschäftsklimaindex zwar noch immer weit im Minus sei, aber wieder leicht nach oben zeige.

Die derzeitige Geschäftslage beurteilten im ersten Quartal 32 Prozent der befragten Unternehmen als schlecht, 20 Prozent als gut, womit sich der Prozentpunkt-Saldo – Minus 12 – gegenüber dem vierten Quartal 2008 (-1) verschlechtert hat. Ebenfalls deutlich schlechtere Werte im Vergleich mit dem Vorquartal mussten bei den derzeitigen Auslandsaufträgen und bei der Ertragssituation in sechs Monaten verzeichnet werden. Den Stand der Auslandsaufträge bewerteten 49 Prozent der Firmen als schlecht, von nachlassenden Erträgen in einem halben Jahr gingen 32 Prozent der Unternehmen aus.

Positiv entwickelte sich hingegen die Einschätzung hinsichtlich der Geschäftslage in sechs Monaten: Der Saldo aus “günstiger” (4 Prozent) und “ungünstiger” (21 Prozent) lag zwar immer noch bei -17 Prozentpunkten, im vierten Quartal 2008 betrug er allerdings -47. Beim Beschäftigtenstand in drei Monaten rechneten zwei Prozent mit einer Verbesserung, 40 Prozent mit einer Verschlechterung – der Saldo von -39 entsprach in etwa dem des Vorquartals.

In Bezug auf die Branchen verzeichnete die Maschinen- und Metallindustrie eine mäßige Geschäftslage, während sich das Bild in der Elektroindustrie als düster und in der Textilindustrie als trüb präsentierte. Besser war hingegen die Entwicklung in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, in der keines der an der Umfrage beteiligten Unternehmen von einer aktuell schlechten Geschäftslage berichtete.

Amann betonte, dass bis zur Erholung der Wirtschaftslage nüchterner Realismus und Besonnenheit angesagt seien. “Gefragt sind ruhiges und besonnenes Verhalten aller Teile der Gesellschaft, um dieses Tal möglichst unbeschadet zu durchschreiten und zur Erholung der Situation beizutragen”, sagte Amann. Nicht gebrauchen könne die heimische Industrie derzeit überzogene Forderungen bei Kurzarbeitsvereinbarungen und den laufenden Kollektivvertrags-Verhandlungen.

 

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