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Vorarlberger Illwerke/VKW rechnet weiter mit geringeren Erträgen

©VLK/Gerhard Wirth
Der Vorarlberger Energieversorger Illwerke/VKW erwartet auch im Geschäftsjahr 2015 einen leichten Rückgang bei den Erträgen. Schuld daran sei das anhaltend niedrige Strompreisniveau, betonte Vorstandsdirektor Christof Germann am Dienstag in Bregenz.

Bei den zwei großen Kraftwerksprojekten, dem Obervermuntwerk II und dem Rellswerk, sei man zeitlich und finanziell im Plan.

“Wir waren vorbereitet”

Der Energiemarkt werde derzeit von Deutschland geflutet, berichtete Germann. Das Land pumpe 25 Mrd. Euro pro Jahr in den Ausbau der erneuerbaren Energie. “Diesem Preisniveau können wir uns nicht entziehen”, sagte der Illwerke/VKW-Vorstand. Die Situation habe den Konzern aber nicht überrascht, “wir waren vorbereitet”. Schließlich seien die Strompreise seit 2008 deutlich volatiler geworden. Mit einem Ansteigen der Preise sei auf Dauer aber zu rechnen, erste Anzeichen seien bereits erkennbar, zeigte sich Germann überzeugt.

Zwei Tonnen Sprengmittel pro Tag

2015 investiert der Energieversorger rund 142 Mio. Euro in den Neubau, den Betrieb und die Instandhaltung seiner Anlagen. Bei den beiden größten Kraftwerksprojekten liege man im Plan. Das Pumpspeicherkraftwerk Obervermunt II – es wird das zweitgrößte Kraftwerk der Illwerke sein – sollen bis Jahresende die Ausbruchsarbeiten für das unterirdische Tunnelsystem überwiegend abgeschlossen sein. Rund neun von elf Kilometern Stollen seien bereits geschafft und auch bei der Kaverne sei man weit fortgeschritten, informierte Germann. Pro Tag würden derzeit zwei Tonnen Sprengmittel für den Ausbruch eingesetzt, an Felssicherungen seien 115 Kilometer Ankerlänge verlegt. In Betrieb soll das Kraftwerk mit einer Leistung von rund 360 Megawatt im Turbinen- und Pumpbetrieb wie vorgesehen Ende 2018 gehen.

Günstige Energiepreise

Seit Baubeschluss im Jänner 2014 habe Illwerke/VKW für den Bau von Obervermunt II Aufträge in der Höhe von rund 292 Mio. Euro vergeben, 80 Mio. davon seien an Vorarlberger Unternehmen gegangen. Auch von den 25 Mio. Euro, die bisher für das Rellswerk beauftragt wurden, bleibe ein Drittel im Land. Damit leiste der landeseigene Energieversorger einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung im Land, freuten sich Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP). Die gleichzeitig günstigen Energiepreise – Vorarlberg liegt österreichweit an erster Stelle – seien zudem ein entscheidender Faktor für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg.

Der Illwerke/VKW-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2014 einen Jahresüberschuss von 55,2 Mio. Euro (2013: 78 Mio. Euro), das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag mit 83,6 Mio. Euro ebenfalls unter dem Wert des Vorjahres (2013: 104,8 Mio. Euro). (APA)

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