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Vorarlberger Grüne für Sonderprogramm im sozialen Wohnbau

500 neue Wohnungen jährlich gefordert - Grüne sehen Gemeinden in der Pflicht.
500 neue Wohnungen jährlich gefordert - Grüne sehen Gemeinden in der Pflicht. ©VOL.AT/Bernd Hofmeister
Schwarzach - Die Vorarlberger Grünen fordern für Vorarlberg ein Sonderprogramm im sozialen Wohnbau. Die Bauleistung im gemeinnützigen Wohnbau sei viel zu niedrig, es gebe erheblichen Nachholbedarf, so Grünen-Sprecher Johannes Rauch und Wohnbausprecher Bernd Bösch, die dafür vor allem die Gemeinden verantwortlich machten.

In den nächsten fünf Jahren solle die Bauleistung auf 500 neue Wohnungen jährlich hochgefahren werden, denn derzeit könne man gerade einmal 25 Prozent des Bedarfs decken. Wohnen werde für viele Menschen zunehmend zur Armutsfalle.

Drastische Entwicklung im Bereich der Mietpreise

Vorarlberg liege derzeit im Bundesvergleich mit einer Bauleistung von 300 Wohneinheiten jährlich weit zurück. Zudem sei man wie kürzlich vom Vorarlberger Landesrechnungshof in einem Wohnbau-Bericht bestätigt mit dramatischen Entwicklungen im Bereich der Mietpreise konfrontiert. In den vergangenen fünf Jahren habe sich die Summe der ausbezahlten Wohnbeihilfen und Wohnungszuschüsse von 13,07 auf 25,35 Mio. Euro fast verdoppelt, die Zahl der Fälle stieg von rund 7.200 auf 10.600. Das Einkommen von zwei Dritteln der Wohnbeihilfebeziehern liege bereits unter der Armutsgefährdungsschwelle.

Grüne: Gemeinden entziehen sich der Verantwortung

Angesichts dieser Zahlen sei es inakzeptabel, dass die Hälfte der 96 Vorarlberger Gemeinden bisher überhaupt keinen gemeinnützigen Wohnbau ermögliche, meist wegen der Befürchtung, sich damit soziale Probleme einzuhandeln. “Bregenz hat pro Einwohner dreimal so viel gemeinnützige Wohnungen wie Feldkirch und doppelt so viele wie Dornbirn”, so Rauch. Während die gemeinnützigen Wohnbauträger durchaus parat stünden, weigerten sich die Kommunen teilweise, überhaupt den Bedarf zu erheben. Die Gemeinden, die sich der Verantwortung entziehen und diese auf andere Kommunen abwälzten, sollten keine Landesförderungen mehr erhalten, so die Forderung der Grünen.

Dass die Passivhausstandards das Wohnen verteuere, wie vom RH errechnet, ließen die Grünen so nicht gelten. Eine umfassende Erhebung der Wohnkosten über den Lebenszyklus würde ergeben, dass dies nicht richtig sei, so Bösch. Wer in einer Wohnanlage lebe, in der die Heizkosten durch eine Sanierung von 130 auf 13 Euro monatlich reduziert wurden, werde jedenfalls nicht in die Armutsfalle geraten, wenn sich die Energiekosten in den kommenden Jahren verdoppelten, erläuterte Bösch die “Krisenvorsorge”. Um das Wohnen nachhaltig leistbar zu halten, müsse die Wohnbauförderung vom privaten in den gemeinnützigen Wohnbau und vom Neubau in die Sanierung umgeschichtet werden.

(APA)

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