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Vorarlberger Gebietskrankenkasse macht 2015 mehr Minus als erwartet

Die VGKK macht 2015 mehr Verluste als erwartet.
Die VGKK macht 2015 mehr Verluste als erwartet. ©VOL.AT
Die österreichischen Krankenkassen rechnen für 2015 mit einem Gesamtverlust von rund 130 Millionen Euro. Auch die Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) wird das Jahr wohl mit einem Minus von 7,4 Mio. Euro beenden - wesentlich mehr, als man noch in den vergangenen Monaten angenommen hatte.

Prognostizierte man Mitte Februar noch einen Verlust von 4,9 Mio., war es Anfang Juli bereits ein erwartetes Defizit von 6,4 Mio. Euro. Nun hob der Gesamtverband die Zahl auf 7,3 Millionen an. Im vergangenen Jahr hatte die VGKK noch mit einem Plus von 1,4 Mio. Euro abgeschlossen, welches die Rücklagen auf 35,3 Millionen Euro ansteigen ließ.

Als Grund nennen sowohl Hauptverbandschef McDonald als auch VGKK-Obmann Manfred Brunner in den ” Vorarlberger Nachrichten” die hohe Arbeitslosigkeit und teure Medikamente. (Mehr dazu: “Krankenkassen erwarten heuer Verlust von fast 130 Millionen“)

Krankenkassen im Minus
Krankenkassen im Minus

Arbeitslosigkeit und neue Medikamente

Beide Ausgabenposten seien im Verlauf des Jahres stärker gewachsen als zunächst angenommen. So bedeuteten die 33.000 Arbeitslosen mehr seit dem Vorjahr für die Krankenkassen 50 Mio. Euro weniger Einnahmen, so McDonald. Auch ortet er eine “aggressive Preispolitik” der Pharmaindustrie, welche die Medikamentenkosten in die Höhe treibe.  Man sei deswegen in “harten Verhandlungen”.

Bei der VGKK geht man hier mehr ins Detail: Neue, hochwirksame Medikamente in der Krebsbehandlung oder auch ein Medikament, das erstmals die Heilung von Hepatitis C ermöglicht, wurden 2014 erstmals zugelassen. Aufgrund des Patentschutzes seien diese  aber sehr teuer, Generika sind noch nicht verfügbar. Das treibe die Kosten enorm in die Höhe, allein das Hepatitis-Medikament “Sovaldi” schlage heuer mit fünf Millionen Euro zu Buche.

Reform des Krankenkassensystems?

Einig sind sich Hauptverband und Vorarlberg, dass bei den Verwaltungskosten nicht viel zu holen sei. Auch mit der Zusammenlegung einiger Kassen spare man sich vielleicht “zwei, drei Obleute”.

In dieses Kerbholz schlagen jedenfalls die Neos, deren Sozialsprecher Gerold Loacker das System von 22 parallel agierenden Sozialversicherungsträgern kritisiert. Allein 6,9 Prozent der gesamten finanziellen Mittel würden in das eigene Personal fließen, seiner Rechnung nach 1,05 Milliarden Euro pro Jahr. (red)

 

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