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Vorarlberger Exporte im Aufschwung

Zweithöchster Pro-Kopf-Exportwert im Ländervergleich – heimische Exportwirtschaft zielt verstärkt auf Fernmärkte
Zweithöchster Pro-Kopf-Exportwert im Ländervergleich – heimische Exportwirtschaft zielt verstärkt auf Fernmärkte ©Stiplovsek (Themenbild)
Bregenz, Feldkirch - Vorarlbergs Wirtschaft ist nach einigen schwierigeren Jahren zuletzt wieder gut in Schwung gekommen. 2011 erzielten Vorarlberger Unternehmen einen Gesamtexportwert von mehr als 8,2 Milliarden Euro, das sind um 700 Millionen Euro bzw. 9,3 Prozent mehr als im Jahr davor.

In der ersten Jahreshälfte 2012 wurden Waren im Gesamtwert von 4,2 Milliarden Euro ausgeführt.

Rund 60 Prozent der gesamten Vorarlberger Wertschöpfung werden über den Export erzielt. Umso erfreulicher ist es für Landeshauptmann Markus Wallner und Wirtschaftsreferent Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, dass die von der Landesstelle für Statistik und der Wirtschaftskammer Vorarlberg vorgelegten Zahlen eine starke Nachfrage nach Ländle-Qualität belegen. “Unseren Unternehmen gelingt es, sich auf den internationalen Märkten gegen ausländische Konkurrenz zu behaupten. Viele Vorarlberger Firmen sind in ihrer jeweiligen Branche sogar Marktführer”, so Wallner. Vorarlberg weist eine positive Handelsbilanz (+2,2 Mrd. Euro) aus und trägt zur bundesweiten Exportsumme einen Anteil von 6,7 Prozent bei (der Bevölkerungsanteil beträgt 4,4 Prozent).

Mit einem Pro-Kopf-Exportwert in Höhe von 22.150 Euro belegt Vorarlberg im Ländervergleich den zweiten Platz nach Oberösterreich.

Die wichtigsten Vorarlberger Exportartikel sind Eisen- und Metallwaren sowie Kessel, Maschinen und Apparate. Auf den weiteren Plätzen folgen Nahrungs- und Genussmittel sowie chemische Produkte, Kunststoffe und Beleuchtung. Der mit Abstand wichtigste Handelspartner Vorarlbergs ist Deutschland, mit einem Exportvolumen von 2,6 Milliarden Euro. Eine überdurchschnittliche Exportentwicklung wurde bei den bedeutendsten Handelspartner im Jahr 2011 in Deutschland (+10,4 Prozent), in der Schweiz und Liechtenstein (+17,7 Prozent), in Polen (+19 Prozent) und in Russland (+29 Prozent) registriert.

Land unterstützt beim Schritt in neue Märkte

Die wirtschaftliche Struktur Vorarlbergs ist maßgeblich geprägt von vielen Klein- und Mittelbetrieben. “Um als Land erfolgreich zu sein, ist es wichtig, gerade solche Unternehmen zu unterstützen, damit sie den Schritt in neue Märkte wagen können”, so Landesstatthalter Rüdisser. Im Jahr 2012 haben 25 Vorarlberger Unternehmen vom Land insgesamt rund 410.000 Euro erhalten, 2011 waren es 370.000 Euro für 23 Unternehmen.

Strategische Zielsetzung – Fernmärkte

“Obwohl beinahe immer noch 80 Prozent der Exportleistung in Europa erbracht wird, ist die Vorarlberger Exportwirtschaft voll auf den Zug in chancenreiche Fernmärkte aufgestiegen.

Auf die Strategie zu neuen, schnell wachsenden Märkten zielt unsere Exportoffensive ‘go international’ ganz bewusst ab”, betont Helmut Steuer, Direktor der Wirtschaftskammer Vorarlberg. “go-international” bietet Neuexporteuren, wie auch erfahrenen Exportunternehmen maßgeschneiderte Unterstützung für deren Exportvorhaben. Ca. 50 Vorarlberger Betriebe haben die Förderung seit April 2011 bereits genutzt.

Der wichtigste nicht-europäische Markt sind mit einem Volumen von 256 Millionen Euro weiterhin die USA (+8,7%). Besonders gut hat sich der Export aber auch in die sogenannten BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) entwickelt (gesamt +30,4). China ist in absoluten Zahlen der zweitwichtigste Markt außerhalb Europas. Allerdings musste bei den Exporten nach China ein leichter Rückgang (-0,5%) verzeichnet werden. Über 40 Vorarlberger Unternehmen operieren schon mit einem eigenen Standort in China. Russland (+29,2%) ist zum drittwichtigsten Markt außerhalb Europas aufgestiegen und befindet sich erstmals unter den Top 10 der Vorarlberger Exportpartner. Ein Plus von 91,2% konnte in Brasilien erreicht werden. Das Exportvolumen steigerte sich von 24 Millionen Euro auf 56 Millionen Euro.

“Mit 116 Stützpunkten in 70 Ländern ist die Außenwirtschaft Austria der Wirtschaftskammer nach jenem der USA das zweitgrößte Außenwirtschaftsnetz der Welt”, betont WK-Direktor Steurer. Rund 22.000 österreichische Kunden werden jährlich von 792 Mitarbeitern direkt vor Ort betreut. Die Außenwirtschaft Austria wurde 2012 vom International Trade Centre (eine gemeinsame Organisation der WTO und der UN) zur besten Außenwirtschaftsorganisation der Welt gewählt. (VLK)

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