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Vorarlberger bekommen die dicksten Lohntüten

Ein Vorarlberger verdient im Österreichvergleich mit 1993 Euro monatlich am besten. Die Lohnzuwächse liegen jedoch nur knapp über dem Durchschnitt.

Die Vorarlberger können sich freuen. Sie verdienten 2002 mit durchschnittlich 1993 Brutto im Monat österreichweit am meisten. In Wien geht ein Angestellter oder Arbeiter mit durchschnittlich 1990 Euro nach Hause, an dritter Stelle folgt Oberösterreich mit 1926, auch hier wird noch knapp über dem Bundesdurchschnitt von 1901 Euro verdient.

Was die Lohn- und Gehaltserhöhungen angeht, liegt Vorarlberg mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 2,3 Prozent zwar knapp über dem Bundesdurchschnitt (2,2), jedoch hinter der Steiermark und Kärnten mit ihren 2,6 Prozent.

Die Berechung des durchschnittlichen monatlichen Einkommens bei Angestellten und Arbeitern erfolgt anhand der Daten, die dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger übermittelt werden. Eingerechnet sind darin das Urlaubs- und das Weihnachtsgeld. Dieses Jahresgehalt wird dann durch zwölf (Monate) dividiert, woraus sich das Durchschnittseinkommen ergibt.


Unterschiede in den Bezirken

Auch im Land Vorarlberg, wird unterschiedlich gut verdient. Während ein Beschäftigter im Bezirk Bregenz im Durchschnitt 2046 Euro verdient, bekommt man im Bezirk Dornbirn nur 1862 Euro monatlich. Für die Differenz hat Rainer Keckeis von der Arbeiterkammer Vorarlberg eine passable Erklärung. „Im Bezirk Bregenz gibt es hauptsächlich große, metallverarbeitende Betriebe wie zum Beispiel Blum und Grass, in denen weniger Frauen beschäftigt werden und die Männer sehr gut verdienen. Das alles drückt den Schnitt nach oben.“ Anders ist die Situation in Dornbirn, der Bezirk mit dem geringsten Monatseinkommen in Vorarlberg (1862). Hier schlagen sich die niedrigen Löhne in der Textilindustrie und eine hohe Frauenbeschäftigungsquote nieder. Im Bezirk Feldkirch kann man die guten Löhne (2021) auf die hohe Zahl von Angestellten im öffentlichen Dienst zurückführen, denn Arbeitgeber wie das Landesgericht und die Schulen zahlen ein gutes Gehalt.


Weniger Geld für Frauen

Insgesamt werden Frauen in allen Sektoren, Arbeiter wie Angestellte, wesentlich schlechter entlohnt als Männer. Bei den Arbeitern verdienten Frauen 2002 um 38 Prozent weniger, bei Angestellten um 40 Prozent. Grundsätzlich lässt sich daher sagen, meint Karl Grillitsch vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger, wenn die Frauenbeschäftigungsquote in einem Bezirk hoch ist, wird das Durchschnittseinkommen gedrückt. Einen besonders hohen Verdienst nehmen die Beschäftigten im Bezirk Bregenz jeden Monat mit nach Hause.

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