Bei nasskaltem Wetter machte er sich mit seinem unbeheizten Elektrogefährt auf seinen langen Weg, der ihn in acht Wochen in die Hauptstadt und durch die Bundesländer führen wird. Höhepunkt der Reise soll ein Gespräch mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) werden.
Holzer will mit seiner Wien-Fahrt auf die Pensionsproblematik von Menschen mit Behinderung aufmerksam machen. Laut Holzer stehen derzeit nämlich 45.000 Behinderte ohne Pensionsanspruch da und sind weder sozial- noch unfallversichert. “Personen, die etwa bei der Lebenshilfe oder der Caritas für Taschengeld arbeiten, haben keine Pensionsberechtigung”, beschwert sich der 56-Jährige. Eine diesbezügliche Gesetzesänderung würde Holzers Angaben zufolge 55 Mio. Euro kosten und stehe im Regierungsprogramm. Nun aber würden sich Bund und Länder gegenseitig den Ball zuschieben und sich aneinander abputzen.
Bei der Abfahrt vom Vorplatz der Pfarrkirche Feldkirch-Altenstadt zeigte sich der 56-Jährige guter Dinge. “Wenn ich keine Hoffnung hätte, würde ich das nicht machen”, sagte Holzer, der seit seiner Geburt halbseitig gelähmt ist und sich seit vielen Jahren für die Rechte der Behinderten stark macht. Er war bereits seit 4.00 Uhr auf den Beinen, um letzte Vorbereitungen zu treffen. “Nervös bin ich nicht”, versicherte er.
Bedenklich stimmte Holzer höchstens das Wetter, oberhalb von 1.300 Meter war in Vorarlberg Schneefall angesagt. Über den Arlberg könne er nur fahren, wenn die Straße frei ist, betonte der Aktivist. Die Arlberg-Passage stand allerdings erst am Dienstag an, die erste Etappe sollte Holzer am Montag bis nach Dalaas (Bezirk Bludenz) führen. Die Temperatur – im Elektromobil herrschten bei der Abfahrt 12 Grad Celsius – sei kein Problem. “Ich fahre im Winter ja auch damit”, beschwichtigte der 56-Jährige.
Holzers Route führt über den Arlberg und weiter nach Innsbruck, Salzburg, Linz, St. Pölten nach Wien führen. Den Rückweg plant er über die südlichen Bundesländer. In den Landeshauptstädten wird er jeweils mit Politikern zusammentreffen, am 2. Juni ist ein Gespräch mit Sozialminister Hundstorfer geplant.
Übernachten wird der 56-Jährige bei Institutionen wie der Lebenshilfe oder, wenn dies nicht möglich ist, in Jugendherbergen oder billigen Pensionen. “Ich brauche nur eine Steckdose, damit ich die zwei Batterien des Elektrofahrzeugs aufladen kann”, so Holzer. Mit vollen Batterien kommt Holzer zwischen 60 und 80 Kilometer weit. Seine Reise wird rund 1.300 Euro kosten, davon ist zumindest ein Teil durch Unterstützungsgelder abgedeckt.
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