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Vorarlberger Arbeitslosenquote lag im Dezember 2015 bei 6,3 Prozent

Unterm Strich blieb die Zahl der Arbeitslosen in Vorarlberg beinahe auf Vorjahresniveau.
Unterm Strich blieb die Zahl der Arbeitslosen in Vorarlberg beinahe auf Vorjahresniveau. ©VOL.AT/Steurer
Besser als im Großteil Österreichs, aber auch kein echter Grund zur Freude: So lassen sich die Arbeitslosenzahlen für Vorarlberg vom Dezember 2015 zusammenfassen. Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren zum Jahresende 13.040 Menschen auf Jobsuche, um 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Teufel steckt bei diesen Zahlen allerdings im Detail. Gegenüber dem November 2015 hat sich die Zahl der Arbeitslosen (ohne Schulungsteilnehmer) um 502 auf 10.788 verringert, was einem Minus von 4,4 Prozent entspricht. Als Grund nennt das AMS Vorarlberg den Beginn der Wintertourismussaison.

Mehr Arbeitslose, weniger Schulungsteilnehmer

Vergleicht man die Zahlen mit dem Dezember 2014, wird es zwiespältig. Denn 10.788 Arbeitslose bedeuten immer noch eine Zunahme von zwei Prozent, obwohl sich die wirtschaftliche Lage in den letzten Monaten leicht gebessert hat. Da allerdings die Zahl der Schulungsteilnehmer im selben Zeitraum um sieben Prozent auf 2.252 gesunken ist, steht Vorarlberg mit insgesamt 13.040 Jobsuchenden und einem Zuwachs von “nur” 0,3 Prozent im Österreich-Vergleich noch recht gut da.

Für ganz Österreich gerechnet nahm die Zahl der Jobsuchenden im Schnitt um 4,3 Prozent auf 475.435 zu, den niedrigsten Anstieg hatten Vorarlberg und Tirol mit 0,3 Prozent zu verzeichnen. Zwar liegen auch alle anderen Bundesländer mit höchstens 2,8 Prozent weit unter dem Schnitt von 4,3, allerdings stieg die Zahl in Wien gleich um 9 Prozent auf 166.184 an. (Mehr dazu: “Arbeitslosigkeit im Dezember um 6,1 Prozent höher”)

Die vorläufige Arbeitslosenquote (Schulungsteilnehmer werden in dieser Quote nicht gezählt) betrug zum Jahreswechsel in Österreich 10,6 Prozent, in Vorarlberg 6,3 Prozent.

Ab 55 wird es schwer am Arbeitsmarkt

Auf das Alter bezogen, konnten in Vorarlberg die Gruppen der 20- bis 24-Jährigen sowie der 40- bis 49-Jährigen leichte Rückgänge verbuchen. In den Altersgruppen dazwischen gab es moderate Zuwächse.

Als Problemgruppe sieht man beim AMS Vorarlberg aber weiterhin die die Gruppe der über 55-Jährigen. Während es zwischen 50 und 54 Jahren nur 0,7 Prozent mehr Arbeitslose gab, liegt die Zuwachsrate bei den über 55-Jährigen bei 10,3 Prozent. Hier machten sich vor allem die erschwerten Einstiegsbedingungen in das Pensionssystem und die fehlenden Arbeitsmöglichkeiten für gesundheitlich beeinträchtigte Personen bemerkbar.

Verdrängungswettbewerb bei Hilfsberufen

Zudem haben auch ungelernte und gering qualifizierte Kräfte mit Problemen auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen. Knapp die Hälfte aller Jobsuchenden konnten keinen bzw. nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Darunter befanden sich überproportional viele Ausländer. Im gering qualifizierten Bereich erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich um 7,6 Prozent (+270), während sie sich bei den Inländern um 2,4 Prozent (-226) verringerte.

Der starke Verdrängungswettbewerb hat unter anderem dazu geführt, dass Arbeitskräfte aus den “klassischen” Herkunftsländern (Türkei sowie Staaten des ehemaligen Jugoslawien) in den letzten Jahren durch jüngere und zum Teil besser ausgebildete aus dem EU-Raum ersetzt wurden.

Dazu passend nahm die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr auch in den Hilfsberufen (+113) am stärksten zu; danach folgten die Reinigungs- (86) und Gaststättenberufe (+59). Merkliche Rückgänge konnten hingegen in den Büroberufen (-48) sowie im Technikbereich (-43) verbucht werden.

Mehr Mädchen auf Lehrstellensuche

Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden war mit 253 um 2 (-0,8%) niedriger als im Dezember 2014. Während aber gegenüber dem Vorjahr 35 Burschen weniger vorgemerkt waren, wiesen die Mädchen ein Plus von 33 auf. Den Lehrstellensuchenden standen am Monatsende insgesamt 125 sofort verfügbare offene Lehrstellen zur Verfügung; um 55 weniger als vor einem Jahr.

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