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AK: Drogenkonsum in der Lehre

Die Arbeiterkammer (AK) Vorarlberg hat am Donnerstag einen Leitfaden für Lehrlingsausbildner zum Thema "Drogenkonsum während der Lehrzeit" präsentiert.

Der Vorarlberger AK-Präsident Hubert Hämmerle erklärte, mit dem neuen Ratgeber solle den Lehrlingsverantwortlichen ein Instrument in die Hand gegeben werden, um das heikle und oft tabuisierte Thema richtig anzupacken. Unterstützt wird das Projekt von der Vorarlberger Wirtschaftskammer, der Caritas und der Werkstatt für Suchtprophylaxe (Supro).

Die Broschüre bietet Wissenswertes für Vorgesetzte zu Prävention, rechtlichen Fragen und informiert über mögliche Vorgehensweisen bei Drogenmissbrauch im Betrieb. Mit einem drogensüchtigen Mitarbeiter konfrontiert zu sein, mache erst einmal Angst und lähme, so Hämmerle. „Man weiß nicht, wie man damit umgehen soll. Es fehlt Information und das Wissen, mit wem man in Kontakt treten kann“, umriss der AK-Präsident die Situation in den Firmen.

Laut Supro-Leiter Andreas Prenn gibt es keine Zahlen darüber, wie viele Lehrlinge suchtgefährdet sind. Es sei aber bekannt, dass rund 75 Prozent der Jugendlichen schon einmal mit legalen oder illegalen Drogen experimentiert hätten. Daraus könnten Süchte entstehen, so Prenn. Ausbildner seien in der „Hochrisikophase“ der Lehrzeit für Jugendliche ein wichtiger Begleiter. „Die Meister dürfen mit dem Problem nicht allein gelassen werden“, betonte Prenn.

Christoph Jenny von der sozialpolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer nannte als Ziel der Kampagne die Sensibilisierung für die Problematik in den Unternehmen. Sie solle dazu führen, dass Suchtprobleme frühzeitig erkannt würden und Mut machen, die richtigen Schritte zu setzen. Caritas-Direktor Peter Klinger erklärte, man wolle statt Duldung ein konstruktives Arbeiten erreichen. „Wer schweigt, stimmt zu“, brachte es Klinger auf den Punkt. Zentral sei die Schaffung von Umfeldern der sozialen Aufmerksamkeit in den Betrieben. Auf diese Weise könne auch präventiv gehandelt werden.

Der Ratgeber ist der Auftakt für weitere Initiativen in diesem Bereich. So will die Arbeiterkammer vermehrt Kontakte mit Berufsschulen knüpfen und ab dem Frühjahr 2007 in Kursen und Workshops Ausbildner und Eltern informieren und weiterbilden.

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