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Vorarlberg: Zoff in Bludenz wegen Rodelbahn-Förderung

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Symbolbild ©VN
In Bludenz ist ein Polit-Streit um die neue Eiskunstrodelbahn Hinterplärsch entflammt.

Die "Offene Liste Bludenz Die Grünen" (OLB) fordert in ihrem Antrag an die Stadtvertretung, das Projekt auf Eis zu legen, die SPÖ-Fraktion rund um Vizebürgermeister Mario Leiter hält daran fest.

Die Bauarbeiten für den rund 700 Meter langen Eiskanal waren im November 2019 gestartet worden. Die Fertigstellung der Rodelbahn Hinterplärsch soll rechtzeitig bis zum Beginn der Wintersaison geschafft sein. An den Baukosten vor rund 7,6 Millionen Euro sind neben der Stadt auch Land und Bund beteiligt.

Sofortiger Baustopp gefordert

  • Die "Offene Liste Bludenz Die Grünen" fordert in ihrem Antrag in Punkt 1) die "Einleitung eines sofortigen Stopps aller Baumaßnahmen".
  • In Punkt 2) fordert sie die für "den Bau zugesagten Gelder einzufrieren, bis absehbar ist, welche Belastungen und Mindereinnahmen im Zusammenhang mit der Bewältigung der Corona-Epidemie auf das städtische Budget zukommen".
Der Antrag der "Offenen Liste Bludenz Die Grünen" - Quelle: Mario Leiter

Die "Offene Liste Bludenz Die Grünen" lässt bei der Sitzung der Stadtvertretung am Donnerstag über ihren Antrag abstimmen.

Bürgermeister: Laufendes Bauprojekt muss fertiggestellt werden

Beim Koalitionspartner ÖVP stößt der OLB-Vorstoß auf völliges Unverständnis. „Wir sollen eine Baustelle stoppen, die voll am Laufen ist?“, stellt Bürgermeister Mandi Katzenmayer den Sinn des Antrags infrage. Den "Vorarlberger Nachrichten" führt er seine Gedanken näher aus: „Viele Jahre haben wir für die Rodelbahn gekämpft und waren schließlich froh, nach langwierigen Verhandlungen eine gute Lösung für den Sport erzielt zu haben." Auch in Zeiten wie diesen müsse ein laufendes Bauprojekt fertiggestellt werden. 

So reagiert der Vizebürgermeister

Was sagt die Fraktion rund um Vizebürgermeister Mario Leiter (SP) zur Einfrierung der beschlossenen Förderungen für den Neubau der Rodelbahn Hinterplärsch und den sofortigen Baustopp. Der Antrag sorgt vor allem "für ungläubiges Kopfschütteln", wie es in einer Aussendung der Fraktion an die Medien heißt.

„Ich verstehe nicht, welches Signal die Offene Liste Bludenz Die Grünen (OLB) als Regierungspartei mit diesem Antrag zum aktuellen Zeitpunkt an die Bevölkerung weitergeben möchte“, so Vizebürgermeister Mario Leiter. „Gerade jetzt brauchen unsere Vereine den politischen Rückhalt. Nie waren wir stärker gefordert in Bildung, Vereinswesen und soziale Sicherheit zu investieren als jetzt. Wenn uns diese Krise eines gezeigt haben sollte, dann wie wichtig Solidarität und Ehrenamt für eine Gemeinde sind,“ so Leiter.

Vertraglich in der Pflicht

Unverständnis bringt Vizebürgermeister Mario Leiter neben dem politischen auch dem wirtschaftlichen Aspekt des Antrags entgegen: „Die Stadt Bludenz hat wie der Bund und das Land Fördergelder vertraglich zugesichert und ist somit auch rechtlich in der Pflicht. Die Stadt ist nicht die Betreibergesellschaft, sondern die Eiskanal GmbH. Ein Baustopp zu verfügen, ist rechtlich überhaupt nicht möglich."

Der Stadt Bludenz könne daraus sogar "ein großer finanzieller Schaden erwachsen“, sagt Mario Leiter. Die Fraktion werde dem Antrag daher nicht zustimmen.

(Red.)

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