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Vorarlberg verzeichnet Zunahme an Privatkonkursen

Insolvenzen: Vorarlberg liegt leider im Spitzenbereich.
Insolvenzen: Vorarlberg liegt leider im Spitzenbereich. ©Symbolbild/Bilderbox
3.255 Unternehmen rutschten laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV 1870) in die Zahlungsunfähigkeit. Das bedeutet einen Rückgang um fast acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Vorarlberg nahmen die Firmeninsolvenzen von 288 auf 203 ab - was gleichbedeutend mit einem Rückgang von 29,5 Prozent ist.

Die mangels Vermögens nicht eröffneten Verfahren sanken sogar um ca. neun Prozent. Zusammen ergibt das 5.856 Pleitefirmen und ein Minus von acht Prozent. Insgesamt ist die Entwicklung ungebrochen positiv: Auch bei den betroffenen Verbindlichkeiten ist ein Minus von 43 Prozent festzustellen.

Lage hellt etwas auf

Hauptgrund dafür ist aber auch die Pleite des ATEC-Konzerns, der mit sage und schreibe 1,3 Milliarden Passiva ein Schärflein zu diesem Ergebnis beiträgt – ohne Berücksichtigung des Konzerns sind es immer noch 21 Prozent.

Auch ansonsten scheint die Lage etwas aufzuhellen. Die österreichischen Unternehmen konnten teilweise sogar Gewinne verbuchen – die Auftragsbücher haben sich vielfach erholt. Die österreichische Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren als wesentlich robuster erwiesen als vielfach erwartet worden war.

Für die insolventen Unternehmer soll es jetzt auch von der politischen Seite Unterstützung geben. So plant man etwa, ihnen eine sogenannte “zweite Chance” einzuräumen. Das heißt im Prinzip nichts anderes, als dass Insolvenzverfahren in Zukunft schneller ablaufen sollen – und die Unternehmer damit schneller entschuldet wären.

Entspannung auch bei Privatkonkursen

Zudem gibt es bei den Privatkonkursen eine positive Entwicklung zu vermerken: Hier rutschte man unter die magische 10.000-Marke, und zwar exakt auf 9.590 eröffnete Verfahren. Dies bedeutet einen Rückgang von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von den bei Einführung des Gesetzes befürchteten 20.000 Konkursen ist man damit weit entfernt.

Und was sind die Ursachen für die Verschuldung? Vor allem die ehemalige Selbstständigkeit, welche zwischen 33 und 35 Prozent ausmacht. Danach folgen mit 27 Prozent der Verlust des Arbeitsplatzes sowie 23 Prozent Krankheit oder Scheidung. Der sorglose Umgang mit Geld und anderen Gründen schlagen mit “nur” 15 Prozent zu Buche.

Vorarlberg schneidet bei den Privatkonkursen nur mäßig ab. Mit einem Zuwachs von 14 Prozent – oder anders ausgedrückt nunmehr 599 Fällen – steht man am zweitschlechtesten da. Nur Niederösterreich bietet mit 22 Prozent mit. Die KSV betont hierbei aber, dass ein Vergleich schwierig sei, da es vor allem darauf ankäme, wie das Niveau an Privatkonkursen entwickelt sei.

(KSV 1870)

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