Die Agglomeration Rheintal - namentlich der Schweizer Kanton St. Gallen, das Land Vorarlberg sowie 22 Gemeinden auf beiden Seiten des Rheins - hat am Freitag ein 500 Seiten starkes Maßnahmenprogramm für eine bessere Koordination von Siedlung, Verkehr und Landschaft in der Region vorgestellt. Es ergeht an den schweizerischen Bund zur Prüfung. Das benötigte Finanzvolumen für über 20 Maßnahmen beläuft sich auf rund 170 Mio. Franken (156,5 Mio. Euro).
Der Verein Agglomeration Rheintal war im November 2016 mit dem Ziel gegründet worden, ein genehmigungsfähiges Agglomerationsprogramm beim Schweizer Bund einzureichen. Das eingereichte Programm wird bis Dezember 2022 beim Bundesamt für Raumentwicklung geprüft, im März 2023 soll der Beschluss durch den Bundesrat (Bundesregierung) erfolgen. Die erste bauliche Umsetzungsphase ist für die Jahre von 2024 bis 2028 geplant. Bei einem der Projekte, das in diesen Rahmen fällt, handelt es sich um eine den Rhein querende Fußgänger- und Radbrücke zwischen Lustenau und Au.
Optimierungen im Verkehr vorgesehen
Längerfristig sind größere Optimierungen im öffentlichen Verkehr, Straßennetzergänzungen sowie Verkehrsmanagementmaßnahmen vorgesehen. Als hochrangige Verbindung der Autobahnen beidseits des Rheins zur Entlastung des Unteren Rheintals ist die umstrittene Bodenseeschnellstraße (S18) niedergeschrieben. Zusätzlich zur S18 soll im Mittleren Rheintal eine Lösung zur weiteren Entlastung erarbeitet werden. Diesbezügliche Prüfarbeiten beginnen im Frühjahr 2022.
"Das Rheintal beidseits des Rheins ist gleichzeitig attraktive Wohnregion und dynamischer Wirtschaftsstandort für namhafte Unternehmen. Mit den Maßnahmen im Agglomerationsprogramm Rheintal stärken wir unseren gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraum", unterstrich Vorarlbergs Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP). Regionales Denken, Kompromissbereitschaft und Flexibilität seien von allen Beteiligten gefordert gewesen, sagte die St. Galler Regierungsrätin Susanne Hartmann. "Das nun vorliegende Ergebnis ist die gemeinsame fachliche und politische Basis für eine koordinierte regionale Entwicklung des Rheintals über den Rhein hinweg", so die Politikerin.
(APA)
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