Bregenz/Fontanella. Am 30. März soll der damalige Pächter in einem Revier, das zum 1. April neu verpachtet wurde, mit rund zehn aus der Schweiz und Vorarlberg stammenden Helfern bei hohem Schnee eine Treibjagd mit Hunden veranstaltet haben. Dabei sollen Wildtiere in der ohnehin schwierigen Winterzeit unnötig beunruhigt und etwa acht Stück Gams-, Rot- und Rehwild zur Strecke gebracht worden sein. Einige davon waren offenbar trächtig.
Muttertierschutz aufs Gröbste verletzt
Die Vorarlberger Jägerschaft hatte das Vorgehen scharf verurteilt. Der respektvolle Umgang mit der Kreatur sei oberste Prämisse, dieser Grundsatz sei besonders in Hinblick auf den Muttertierschutz “aufs Gröbste verletzt” worden. Eine Treibjagd auf hochträchtige Tiere sei “moralisch höchst verwerflich”, so Landesjägermeister Christof Germann bei Bekanntwerden des Falls. Er kündigte Ausschlussverfahren gegen beteiligte Mitglieder der Vorarlberger Jägerschaft an.
Fall liegt bei der BH
Der Ausschluss-Beschluss stehe nun unmittelbar bevor, so Geschäftsführer Gernot Heigl am Freitag im Vorfeld der Generalversammlung in Nenzing (Bezirk Bludenz). Dass der Pächter inzwischen ein neues Revier im Bezirk Bludenz gepachtet habe, bestätigte Heigl gegenüber der APA. Die Vorarlberger Jägerschaft sei aber – anders als in anderen Bundesländern – keine Körperschaft öffentlichen Rechts, sondern ein Verein, in dem auch nicht alle Jäger Vorarlbergs Mitglied seien. Daher liege die Entscheidung, ob die Jagdkarte der Beteiligten – eine Voraussetzung für die Pacht eines Reviers – eingezogen werde, bei der Bezirkshauptmannschaft, die den Fall ja bereits prüfe.
Gegen weitere Teilnehmer der Treibjagd prüfe zudem der Schweizer Jagdverband mögliche Konsequenzen. Auch bei der Bezirkshauptmannschaft Bludenz wird der Fall laut ORF weiter untersucht, noch lägen aber nicht die Stellungnahmen aller Beteiligten vor.
(APA)
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