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Im Falle eines Hochwassereignisses ist schnelles Handeln gefragt: sollten die Dämme am Rhein brechen, ist eine Evakuierung von Teilen des Rheintals erforderlich. Diese Evakuierung kann nur dann gelingen, wenn alle Einsatzorganisationen an einem Strang ziehen – und wenn die Bevölkerung entsprechend informiert ist und weiß, was im Notfall zu tun ist. In einer großen Rheinhochwasserübung soll die Information an die Medien und an die Bevölkerung erprobt werden.
“Wir nehmen die Gefahr, welche der Alpenrhein mit sich bringt, sehr ernst”, erklärt Landeshauptmann Markus Wallner und fügt hinzu: “Es ist wichtig, dass wir uns auf diesen Ernstfall entsprechend vorbereiten, denn das Schadenspotenzial, das der Rhein etwa bei einem verursachen kann, ist enorm”. Es sei wichtig, einerseits die Bevölkerung sensibilisieren und andererseits die internen Abläufe zu optimieren, erklärt Sicherheitslandesrat Christian Gantner: “Gerade die unterschiedlichen Phasen, die im Ernstfall durchlaufen werden, stehen bei der Übung im Vordergrund”.
Drei Hochwasserphasen – Zivilschutzalarm wird ausgelöst!
Bei einer prognostizierten Abflussmenge von mehr als 2.500 Kubikmetern pro Sekunde wird die erste Warnung („Aufmerksamkeitsphase“) mittels eines dreiminütigen Sirenensignals ausgegeben. Dieses Signal wird bei der Übung am Freitag in den elf Anliegergemeinden des Rheins gegen 14 Uhr ausgelöst werden!
Verschärft sich die Lage weiter, dann teilen die Einsatzleitungen den Übergang in die “Vorbereitungsphase” mit. Dies geschieht ohne Sirene und wird über Internet und die Medien kommuniziert. In der Vorbereitungsphase werden Schulen, Kindergärten oder Kinderbetreuungen geschlossen – die Kinder müssen Zuhause bleiben. Die Einsatzleitung ordnet in dieser Phase die Evakuierung von Menschen, die sich in Pflege befinden, an. Das Übungsszenario am Freitag und Sonntag sieht derartige Evakuierungen vor.
Wenn die Gefahr einer Überflutung bestimmter Bereiche weiter zugenommen hat, kann es zu einer Evakuierung kommen. Der eigentliche „Alarm“ für die Bevölkerung („Evakuierungsphase“) wird dann wieder mittels eines Sirenensignals (auf- und abschwellend, eine Minute lang) mitgeteilt – bei einer tatsächlichen Abflussmenge von über 3.100 Kubikmetern pro Sekunde oder bei „Gefahr im Verzug“ (bei Dammbruch). Diese Evakuierungsphase wird nicht mehr geübt werden
Informationskanäle für die Bevölkerung
Im Vorfeld der Übung wurde die Bevölkerung in den Rheinanliegergemeinden durch eine Hochwasserbroschüre informiert und sensibilisiert. In ihr befinden sich alle wichtigen Informationen und Handlungsanweisungen. Neben der Broschüre wurden weitere Informationskanäle für die Bevölkerung eingerichtet. Die Landeswarnzentrale hat für Katastrophenfälle außerdem eine eigene Website eingerichtet (www.vorarlberg.at/warnung), die im Notfall alle wichtigen Informationen auf einen Blick bietet.
Übungsablauf
Am Freitag, den 22.6, beginnt die Übung in der Früh. Da das Szenario möglichst real sein soll, wird am Freitagnachmittag auch der Zivilschutzalarm (Sirene) ausgelöst werden, wie es im Katastrophenschutzplan vorgesehen ist. Am Samstag werden in den Gemeinden verschiedene Evakuierungsübungen durchgeführt. Insgesamt werden an den Übungen in den Gemeinden circa 80 Personen beteiligt sein sowie Einsatzkräfte von Rettung und Feuerwehr.
In Höchst wird ein Teil des Benevit-Pflegeheims vorsorglich evakuiert, in Lustenau Personen, die Zuhause betreut werden und in Götzis ein Pferdebetrieb.
In Hohenems wird ein Notquartier eingerichtet und in Altach werden Angehörige von Einsatzkräften evakuiert. Abschluss der Übung ist am Samstag, 23.6, gegen Mittag geplant.
(VLK)
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