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Vorarlberg: Studie zu Gewalt gegen Frauen beschlossen

Aydin: Umfassende Gewalt-Studie erster wichtiger Schritt.
Aydin: Umfassende Gewalt-Studie erster wichtiger Schritt. ©Symbolbild/Bilderbox
In der Studie werden psychische Gewalt, körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt, sexuelle Belästigung und Zwangshandlungen wie Zwangsehen und arrangierte Ehen berücksichtigt.

Wie der ORF berichtet, hatten die Freiheitlichen ursprünglich einen Antrag zu einer Studie über die Zahl der Zwangsehen in Vorarlberg eingebracht. Grüne und ÖVP griffen das Thema dann weiter.

„Jede dritte Frau in Österreich ist von körperlicher, sexueller oder sexualisierter Gewalt betroffen. Dennoch gibt es nach wie vor keine hinreichende Datenlage, die das Ausmaß der Gewalt begreifbar macht, und aus der sich wirkungsvolle Maßnahmen gegen Gewalt ableiten lassen. Wir freuen uns daher, dass alle Parteien unsere Initiative, eine umfassende österreichweite Studie zur Gewalt gegenüber Frauen durchzuführen, unterstützen“, berichtet die Grüne Familiensprecherin Vahide Aydin vom Sozialausschuss.

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Die Studie hat alle Formen von Gewalt in der Familie und im nahen sozialen Umfeld gegenüber Frauen zu berücksichtigen: Psychische Gewalt, Körperliche Gewalt, Sexuelle Gewalt, Sexuelle Belästigung und Zwangshandlungen wie Zwangsehen und arrangierte Ehen. „Wenn wir Frauen vor Gewalt schützen wollen, müssen wir alle Formen von Gewalt tabuisieren und greifbar machen. Eine umfassende Studie dazu ist ein erster wichtiger Schritt dafür“, so Aydin.

In der Studie sollen nicht nur Zahlen erhoben, sondern auch die Wirkung von Beratungsangeboten evaluiert und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

„Die aktuelle Hashtag-Initiative #MeToo zeigt wie viele Frauen von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Das Thema ist von öffentlicher Brisanz und muss endlich wirkungsvoll angegangen werden. Die Einigkeit aller Parteien darüber im heutigen Ausschuss ist ein wichtiges und erfreuliches Signal“, schließt Aydin.

Hosp: Zwangsehen im Focus

Die freiheitliche Frauensprecherin LAbg Nicole Hosp hält fest, dass es bei Zwangsheirat kein Verständnis für eine falsch verstandene Toleranz geben und Zwangsheirat oder Kinderehe keinen Platz in einer aufgeklärten Gesellschaft haben dürfen. „Kinder und Frauen sind entsprechend zu schützen!“, stellt Hosp fest und erinnert daran, dass die FPÖ seit Jahren auf die Problematik der Zwangsverheiratungen hinweise – ein Problem, das erst durch die Zuwanderung islamischer Migranten in Österreich wieder vermehrt Thema geworden sei.

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„Eine diesbezügliche FPÖ-Anfrage an Sicherheitslandesrat Schwärzler (ÖVP) und Frauenlandesrätin Wiesflecker (GRÜNE) zeigt auf, dass es in Vorarlberg sieben Beratungsstellen für Betroffene gebe, jedoch keine genauen Zahlen und Fakten. Die Landespolizeidirektion würde das Thema gut beobachten, jedoch können keine seriösen Einschätzungen über die Dunkelziffer gemacht werden. Ebenso gebe es in Österreich keine gesicherten Daten zu Zwangsheiraten“, erläutert die FPÖ-Antragstellerin Hosp den Hintergrund des Antrages.

„Es ist nicht nachvollziehbar, warum es in Österreich keinerlei Daten über Ausmaß und Praxis von Zwangs- und Kinderehen in Österreich gibt. Gerade um Zwangs- und Kinderehen zu verhindern, brauchen wir Erhebungen, um endlich tätig werden zu können“, so die freiheitliche Frauensprecherin. Hosp will wissen, wie viele Frauen und Kinder konkret von der Zwangs- und Kinderehe betroffen sind, um anhand dieser Zahlen Konzepte zum Schutz von Betroffenen entwickeln und umsetzen zu können. “Es ist sicherzustellen, dass für Opferschutzmaßnahmen und Programme, die zum Schutz der Frauen vor jeglicher Form von Gewalt beitragen, eine ausreichende Finanzierung vorhanden ist. Dies gilt auch für die finanzielle Ausstattung von Opferhilfe-Organisationen“, so Hosp abschließend.

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