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Vorarlberg: Stadttunnel Feldkirch - Luftgütemessungen starten

Im Zuge der Vorarbeiten für den Stadttunnel Feldkirch wird an vier Plätzen in der Stadt aktuell die Luftverschmutzung dokumentiert.
Im Zuge der Vorarbeiten für den Stadttunnel Feldkirch wird an vier Plätzen in der Stadt aktuell die Luftverschmutzung dokumentiert. ©VLK
Als wesentliche Auswirkung des geplanten Stadttunnels Feldkirch ist eine deutliche Verbesserung der Luftqualität zu erwarten. Die Bevölkerung in der Innenstadt leidet besonders unter der Verkehrsbelastung, denn die Bärenkreuzung zählt als einer der drei Plätzen in Österreich mit der höchsten Luftverschmutzung. Erst mit dem Stadttunnel kann sich diese Belastung ändern. Zur Beweisführung werden jetzt schon Messungen der Luftgüte aufgenommen. Seit Anfang des Jahres wird die Luftqualität an drei Standorten im Projektgebiet des künftigen Stadttunnels mit eigenen Mess-Containern kontrolliert.


Seit vielen Jahren leiden die Bewohnerinnen und Bewohner im innerstädtischen Gebiet von Feldkirch unter Stau, Verkehrslärm und Abgasen. Vor allem die Anrainer entlang der Stadteinfahrt in der Felsenau, rund um die Bärenkreuzung und entlang der Liechtensteiner Straße sind betroffen. Genau in diesen Gebieten wird der Stadttunnel die notwendige Entlastung bringen, so Projektleiter Bernhard Braza.

Damit die Veränderungen der Luftqualität nachgewiesen werden können, hat die Behörde eine lufthygienische Beweissicherung vorgeschrieben. Vor, während und nach dem Bau des Stadttunnels muss im gesamten Projektgebiet die Luftqualität dokumentiert werden. Dazu wurden bereits drei Messwagen an verschiedenen Standorten aufgestellt, ein vierter soll im Frühjahr folgen.

Verkehrs-Entlastung und bessere Luft für die Zukunft

Mit einer Verkehrsentlastung ist auch eine Reduktion der Luftschadstoffe und des Verkehrslärms verbunden. Der geplante Stadttunnel spielt daher eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Lebensqualität in Feldkirch, beschreibt Bernhard Braza die Zusammenhänge: “Die Umweltverträglichkeitsprüfung für den Stadttunnel Feldkirch bestätigt auf eindrucksvolle Weise die lufthygienische Entlastungswirkung. Durch die Verkehrsverlagerung in den Tunnel werden die innerstädtischen Bereiche wesentlich entlastet.”

Die Untersuchungen für die UVP haben auch klargestellt, dass “selbst im Nahbereich des Abluftschachtes keine relevanten Immissionszunahmen zu erwarten seien und keine Grenzwerte überschritten werden”.

Langes Warten auf den Stadttunnel

Die Vorbereitungsarbeiten für den Stadttunnel Feldkirch laufen nach Plan. Zusammen mit der ÖBB werden Detailplanungen erarbeitet, damit das Tunnelausbruchmaterial bei den Bauarbeiten in der Felsenau mit einem Verladegleis und einem Förderband über die Ill umweltfreundlich abtransportiert werden kann. Dadurch können während der Bauzeit bis zu 100.000 Lkw-Fahrten durch das Stadtgebiet verhindert werden.

Allerdings müssen die Bewohner weiter warten, bis es zum Baubeginn kommen kann. Nach dem positiven UVP-Bescheid vom Sommer 2015 liegt die Entscheidung über die Beschwerde der Gegner seit weit über einem Jahr beim Bundesverwaltungsgericht in Wien. “Uns bleibt nichts anderes als zu hoffen, dass es im Interesse der Bewohner bald zu einer Entscheidung kommen wird”, erklärt Stadttunnel-Projektleiter Bernhard Braza.

Informationen zum Stadttunnel Feldkirch

  • Unterirdischer Kreisverkehr mit modernster Technik

    Der Entlastungstunnel verläuft von seinem Portal in der Felsenau ca. 1.000m in den Berg, wo sich ein unterirdischer Kreisverkehr (Außendurchmesser 72m) befindet. Solch unterirdische Kreisverkehre gibt es mittlerweile mehrere in Europa, z.B. in der Schweiz und in Norwegen. Vom Kreisverkehr im Berg führt ein ca. 1.500m langer Tunnelast nach Tisis, wo sich das Portal im Bereich der jetzigen ENI-Tankstelle befindet. Diese Tankstelle wird abgebrochen. Ein weiterer ca. 300m langer Tunnelast führt vom Kreisverkehr im Berg zum Schulbrüderareal, wo sich das Portal beim VKW-Umspannwerk hinter der Pädak befindet.

  • Hohe Standards für die Sicherheit

    Eine moderne Beleuchtung und Tunnellüftung, sowie die vorgeschriebenen parallelen Sicherheitsstollen, die alle 250 Meter mit dem Fahrtunnel verbunden sind, sowie Video, helle Wandfarbe, Notrufnischen und eine Feuerlöscheinrichtung nach neuestem Stand der Technik sorgen für Sicherheit und Fahrkomfort.

  • Hochspannungsleitung kommt in den Tunnel

    Auch die VKW ist mit dabei. Sie wird im Sinne einer Aufwertung des Orts- und Landschaftsbildes die jetzige Hochspannungsleitung Felsenau-Fellengatter in den Tunnel verlegen. In der Felsenau soll der Radverkehr mittels Unterführung vom Autoverkehr völlig getrennt und entlang dem Illufer Richtung Frastanz geführt werden.

Wenn alles weiter nach Plan läuft, steht einem Baubeginn 2018 oder 2019 nichts im Wege. Der landeseigene Bauhof in der Felsenau wird bis dahin weichen und einen neuen Standort in Tosters beziehen. Derzeit laufen die Vorbereitungen für den Umzug. Als eine der ersten Baumaßnahmen steht die Errichtung einer 470m langen Lärmschutzwand im Bereich Felsenau-Fellengatter entlang der L 190 am Programm, weiters eine Verlegung der Liechtensteiner Straße im Bereich des ehemaligen Schulbrüderareals.

(VLK)

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