Nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz waren Ende Juli knapp 271.000 beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitslos gemeldet - 3,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. In AMS-Schulungen befänden sich rund 53.000 weitere Personen.
Verbesserungsbedarf in Vorarlberg
Nach nationaler Definition liegt die Arbeitslosenquote Österreichs damit bei 6,5 Prozent - ein Rückgang von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ursächlich dafür ist die sinkende Arbeitslosigkeit in sieben von neun Bundesländern.
Die besten Ergebnisse können dabei Salzburg (-10 Prozent), Tirol (-7,7 Prozent) und Wien (-5 Prozent) vorweisen. In Vorarlberg sowie der Steiermark blieb die Anzahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Juli 2018 jedoch unverändert.
Trotzdem sollte erwähnt werden, dass die Arbeitslosenquote in Vorarlberg (4,8 Prozent) im österreichweiten Mittelfeld rangiert und damit auch unter dem österreichischen Durchschnitt liegt.
Bitschi kritisiert Landesregierung
FPÖ-Landesparteiobmann Christof Bitschi benannte die Landesregierung als Schuldigen für die Stagnation. Erst letzte Woche forderte er: „Es ist Zeit, anzusehen, was die Regierung dem Land gebracht hat.“
Einer der angesprochenen Punkte war das Thema Arbeitslosigkeit. „Europaweit geht die Arbeitslosigkeit runter, in Vorarlberg aber weniger rasch. Darum sind wir in Österreich von der Spitze ins Mittelfeld abgerutscht“, monierte Bitschi.
Schulungen statt Arbeit
Im Relation zum Bevölkerungsanteil ist die Anzahl von rund 8700 Arbeitslosen in Vorarlberg zwar um gut ein Prozent geringer, doch im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten lediglich vier Personen mehr in Arbeit gebracht werden.
Die Anzahl der Schulungsteilnehmer stieg in Voralrberg jedoch deutlich an. Knapp 14 Prozent konnte der Wert im Vergleich zum letztjährigen Juli gesteigert werden. Einzig in Kärnten gab es einen höheren Prozentsatz zu vermelden (23,2 Prozent).
Rechnet man diese Schulungsteilnehmer hinzu, stünde Vorarlberg mit einem Rückgang von 2,4 Prozent nicht mehr auf dem letzten Platz. Einen schlechteren Wert hätten dann zumindest das Burgenland (1,6 Prozent) und die Steiermark (1,5 Prozent).
Positive Erkenntnisse
Während der Vegleich mit dem Vorjahresmonat für Vorarlberg äußerst dürftig ausfällt, offenbaren die weiteren Zahlen auch beruhigende Zustände.
Im Vergleich zu den restlichen Bundesländern gibt es in Vorarlberg recht wenig Arbeitslose über 50 Jahren (29,2 Prozent) - einzig in Wien sind es weniger (28,9 Prozent). Trauriger Spitzenreiter ist das Burgeland mit 40,5 Prozent.
Der Prozentsatz der Langzeitarbeitslosen - die über ein Jahr keine Stelle angetreten haben - ist in Vorarlberg gar der Beste in ganz Österreich (8,2 Prozent). In Wien, Kärnten, Niederösterreich und dem Burgenland liegt dieser bei rund 20 Prozent.
Höchste Jugendarbeitslosigkeit
Zu den positiven Erkenntnissen der Datenauswertung gesellen sich jedoch auch besorgniserregende Zustände: Mit 15,5 Prozent hat Vorarlberg die höchste Jugendarbeitslosigkeit Österreichs, während Wien mit 8,5 Prozent diese Kategorie anführt.
Die 1350 arbeitslosen Vorarlberger zwischen 15 und 25 Jahren können zwar auf 4382 offene Stellenangebote, jedoch nur auf 268 offene Lehrstellen zurückgreifen. Offiziell als Lehrstellensuchende gemeldet sind 289 Personen.
(Red.)
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