Er habe aber eine lückenlose Prüfung angeordnet. Wir haben den Auftrag aus Wien erhalten”, sagte Landesrat Erich Schwärzler am Donnerstag den “VN”. Auch in Vorarlberg untersuchen die Bezirkshauptmannschaften “Betriebe, die sich mit Fleischabfällen befassen. Unregelmäßigkeiten wurden bis Donnerstag Abend nicht entdeckt. Der Memminger Oberstaatsanwalt Dr. Johann Kreuzpointner tippt auch eher auf Ostösterreich. Dorthin könnten ungenießbare Schlachtabfälle als genießbar verschoben worden sein. Dorthin und zu Gelatineherstellern in Ungarn, Litauen, Italien usw. Aber wir stehen erst am Anfang.
Die Lindauer Zollfahnder brachten den Stein ins Rollen. Günther Herrmann und seinen Leuten war aufgefallen, dass nach dem BSE-Krisenjahr 2000 aus der Schweiz immer mehr ungenießbare Schlachtabfälle importiert wurden. Sie haben im Sommer einen Lkw-Fahrer observiert, so Kreuzpointner, der völlig legal ungenießbare Schlachtabfälle zur Entsorgung importiert hat. Ob die Schweineschwarten und Hühnerköpfe an Bord dann umdeklariert und als genießbar wieder exportiert wurden, das untersucht die Memminger Staatsanwaltschaft jetzt. Wir haben Anfang September in verschiedenen Objekten Material beschlagnahmt, sagt Kreuzpointner, der schon haarsträubend findet, dass sich genießbare Schlachtabfälle in Tiefkühlpizza und Gummibärchen wiederfinden.
Ganz zu schweigen von verdorbener Ware. Gestern hat der Memminger Oberstaatsanwalt die ermittelnden Beamten um eine Beschleunigung ihrer Recherchen gebeten. Bis nächste Woche will Kreuzpointner Ergebnisse. Dann gehen wir an die Presse. In ganz Bayern wurden gestern in einer Razzia 53 Betriebe durchsucht. Das bestätigte Umweltminister Werner Schnappauf. Bis nächste Woche dürfte auch klar sein, ob der verdächtigte bayerische Geschäftsmann ungenießbare Schlachtabfälle auch nach Österreich geschleust hat. Dann wären sie hier wieder in die Nahrungskette gelangt. Hoffentlich nicht via Vorarlberg.
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