Die baufällige Dienstbahnbrücke der Internationalen Rheinregulierung (IRR) zwischen Mäder und Kriessern stellt im Hochwasserfall ein zu großes Risiko dar und wird daher nun komplett abgebrochen. "Nach dem Teilabbruch im Jahr 2012 haben Untersuchungen gezeigt, dass ein Wiederaufbau unter Berücksichtigung der Verbesserung - des Hochwasserschutzes unrealistisch ist", begründen die Rheinbauleitungen Österreich und Schweiz den Abbruch. Ein 1.000 Tonnen Schwerlastkran hob daher am Freitag einen der letzten großen Brückenteile aus dem Rhein.
Das letzte Brückenstück wird voraussichtlich am Montag ausgehoben
Die Zerteilung der Tragwerke im Rheinvorland sowie die Rekultivierung beider Vorländer inklusive der Dammböschungen erfolgen bis zum Frühling 2020.
Hauptakt mit 1.000 Tonnen Kran
Für den Abbruch der noch vorhandenen beiden Brückentragwerke sowie der Pfeiler im Mittelgerinne kam heute ein 1.000 Tonnen Raupenkran zum Einsatz. Dieser hob vom Schweizerischen Vorland aus die schweren Brückenteile aus dem Mittelgerinne des Rheins.
Nach dem Teilabbruch im Jahr 2012 wurde ein Wiederaufbau unter Berücksichtigung der Verbesserung des Hochwasserschutzes geprüft. Dieses Vorhaben stellte sich aber als nicht umsetzbar heraus. Die beiden Rheinbauleiter der Schweiz und Österreich haben deshalb seitens der IRR in Absprache mit dem Verein Rhein-Schauen und den anliegenden Gemeinden den Komplettabbruch vorbereitet. Nachdem sämtliche Bewilligungen des Kantons St. Gallen und des Landes Vorarlberg vorgelegen haben, konnten die ersten Abbrucharbeiten wie geplant Anfang 2020 gestartet werden.
Zweck war der Materialtransport zu den Rheindämmen
Die Dienstbahnbrücke diente der Internationalen Rheinregulierung seit 1948 vorwiegend für den Materialtransport aus dem Steinbruch Koblach zu den Rheindämmen bis zum Bodensee. Nach der Schließung des Steinbruches im Jahr 2007 wurde die Brücke vom Verein Rhein-Schauen für Publikumsfahrten mit dem Rheinbähnle genutzt. Eine zu hohe Gefahr bei Hochwasser führte schließlich zu einem Teilabtrag im Jahr 2012.
Frage der Sicherheit
Für die Sicherheit besonders problematisch zeigte sich der geringe Abstand zwischen den Brückenpfeilern in der Nähe der Außendämme. Bei einem Hochwasser kann dort eine starke Ansammlung von Schwemmholz auftreten, die wie eine Staumauer funktioniert und das Wasser zurückhält. Dies kann zu einem Aufstauen des Wasserspiegels oberhalb der Brücke und einer möglichen Dammüberströmung führen. Ein solches Szenario hat beispielsweise im Jahr 1927 bei der ÖBB-Brücke über den Rhein bei Schaan-Buchs zu einem Dammbruch und großflächigen Überflutungen in Liechtenstein geführt.
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