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Vorarlberg: Klage gegen Monteur nach Motorradunfall

Aus einem der Reifen war während der Fahrt plötzlich die gesamte Luft ausgeströmt
Aus einem der Reifen war während der Fahrt plötzlich die gesamte Luft ausgeströmt ©APA
Feldkirch - Schlauch soll falsch montiert worden sein: Schwerer Sturz auf Autobahn, als Luft aus Reifen strömte.

Bei einem Unfall auf einer Schweizer Autobahn im Kanton St. Gallen kam der Schweizer Motorradfahrer zu Sturz und verletzte sich dabei schwer. Er sei vor dem Unfall zumindest mit 90 km/h gefahren, sagte der Motorradlenker. Aus einem der Reifen war während der Fahrt plötzlich die gesamte Luft ausgeströmt. Deshalb verlor der Lenker die Kontrolle über das Motorrad.

Wie das passieren konnte, soll nun in erster Instanz von Richter Norbert Stütler in einem anhängigen Zivilprozess am Landesgericht Feldkirch beurteilt werden. Die private Unfallversicherung des verunfallten Motorradfahrers hat den Vorarlberger Servicemonteur des Motorradlenkers geklagt. Die klagende Versicherung fordert als Regress für ihre finanziellen Leistungen 52.000 Euro.

In der jüngsten Verhandlung erörterte ein vom Gericht bestellter Tiroler Sachverständiger für Gummireifen sein Gutachten. Seiner Ansicht nach hat der beklagte Monteur das Ventil des Reifenschlauchs mangelhaft montiert. Statt zwei Kontermuttern sei nur eine angebracht worden. Zudem sei der Schlauch zu alt gewesen, bemängelte der Gutachter. Der Motorradschlauch sei 2006 von einer deutschen Firma produziert worden. Der Schlauch hätte aber nicht älter als acht Jahre sein sollen.

Nach Überzeugung des Gummireifen-Sachverständigen ist es zu dem Motorradunfall gekommen, weil während der Fahrt auf der Autobahn das Ventil vom Schlauch weggerissen wurde. Dadurch sei innerhalb von ein bis zwei Sekunden die Luft aus dem Gummi­schlauch ausgeströmt.

Zweites Gutachten

Der beklagte Monteur hält die Unfall­analyse des Gummi-Sachverständigen für falsch. Er habe bei der Reifenmontage nichts falsch gemacht, meint der Beklagte. Auf Antrag seines Anwalts Patrick Beichl holt der Zivilrichter nun ein zweites Gutachten ein. Ein Wiener Sachverständiger für Unfallanalyse soll dem Gericht erklären, warum es aus seiner Sicht zu dem Motorradunfall gekommen ist.

(Quelle: NEUE/Seff Dünser)

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