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Vorarlberg: "Keine Angst vor Demokratie"

Martin Strele ist Mitinitiator eines Bürgerrates zum Thema Grund und Boden.
Martin Strele ist Mitinitiator eines Bürgerrates zum Thema Grund und Boden. ©Klaus Hartinger
Martin Strele ist Mitinitiator eines Bürgerrates zum Thema Grund und Boden. Dafür wurden über 1200 Unterschriften gesammelt.

Wie kommt man auf die Idee, einen Bürgerrat zum Thema Grund und Boden zu initiieren?

Martin Strele: Der Anstoß kam von Stefan Schartlmüller von „mehr demokratie“. Er ist auf uns, den Verein Bodenfreiheit, zugekommen mit der Frage, ob nicht ein Bürgerrat das richtige Instrument wäre, um über Grund und Boden zu diskutieren.

Ist es das?

Strele: Man darf keine Angst vor Demokratie haben. Bei einem Bürgerrat setzt sich eine zufällig ausgewählte Gruppe von Menschen intensiv mit dem Thema auseinander und gibt eine Stellungnahme ab. Ich habe vor Jahren für das Lebensministerium Bürgerräte in ganz Österreich evaluiert. Mich hat vor allem fasziniert, was es mit den Menschen macht. Das ist kein Stammtisch-Niveau, sondern sie kommen miteinander auf vernünftige Lösungen. Bei Bodenfreiheit merken wir schon lange, dass die Menschen weiter wären als die Politik ihnen zutraut.

Sie haben für den Bürgerrat Unterschriften sammeln müssen. Wie schwierig war das?

Strele: Sehr. Weil die Thematik kompliziert ist. Bei Flächenwidmung etwa kennt sich niemand so richtig aus. Und die Wertsteigerung von einer Freifläche zu Bauland ist eine Verzwanzigfachung. Das führt dazu, dass ein Feld 10.000 oder 200.000 Euro wert ist. Die, die Grund besitzen, haben Angst, dass man ihnen etwas wegnimmt und die anderen glauben nicht, dass etwas passiert. Du brauchst für jede Unterschrift Gespräche und wir haben auch sehr kritische Rückmeldungen bekommen.

Woher?

Strele: Vor allem von Industriellen, die uns ins wirtschaftsfeindliche Eck stellen. Ich bin Unternehmer und mir unterstellt man Wirtschaftsfeindlichkeit.

Warum Strele glaubt, dass Baufläche nach einer gewissen Zeit rückgewidmet werden muss und was ein Pseudobauernhof ist, lesen Sie heute in der Neue am Sonntag.

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