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Vorarlberg: Gegner der Rauch-Erweiterung machen ihrem Ärger Luft

©Ländle TV Screenshot
Die Betriebserweiterung des Fruchstaftunternehmens Rauch in Ludesch wurde am Montagabend hitzig diskutiert. Gegner des Projekts kritisierten das Projekt scharf.

Rauch und der Aludosenproduzent Ball wollen ihre Betriebsfläche in Ludesch um sechs Hektar vergrößern. Im Fokus der Kritik standen vor allem die Industrie und die Politik. Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP) wurde vorgeworfen, er handle nur im Sinne der Industrie. Das Unternehmen Rauch wurde wiederum dafür kritisiert, um jeden Preis wachsen zu wollen. Den Preis für das Wachstum zahle die Umwelt, denn eine höhere Produktion verursache mehr CO2, zudem werde für das Projekt bester Ackerboden verwendet. Die Regierung solle nicht nur den Klimanotstand ausrufen, sondern auch danach handeln.

Entschuldigung von Rauch

Jürgen Rauch, CEO des Unternehmens, entschuldigte sich zu Beginn der Veranstaltung, dass Rauch bisher eher wortkarg war, wenn es darum ging, zu verraten, was konkret man in Ludesch vorhabe. Das Publikum nahm die vorgebrachte Entschuldigung jedoch nicht an und blieb kritisch gestimmt. Es waren laut ORF Vorarlberg überwiegend negativ auf das Projekt eingestellte Vorarlberger im Raum, die nicht mit Vorwürfen sparten. Rauch würde von der Politik bevorzugt behandelt, außerdem helfe die Politik mit, eine Grünzone zu zerstören.

Initiative für den Erhalt des Neuguts

Die Initiative glaubt nicht daran, dass es bei den sechs Hektar bleibt. "Herr Rauch sagte gestern, die Pläne für die 16 Hektar seien ad acta gelegt. Er verbürge sich mit seiner Unterschrift, aber wir kennen diese Rede. Vor dem Bau der Rexamhall (heute Ball) wurde das auch gesagt. Die Halle - und dann ist Schluss. [...] Wir fragen uns, ob es sich bei dieser Verbürgung um eine Art 'Wahlkampfversprechen' vonseiten der Familie Rauch handelt", so die Initiative gegenüber VOL.AT. Die REK Ludesch sehe jedenfalls weit mehr als die sechseinhalb Hektar vor.

Kritik ebbt nicht ab

Die Kritisierten aus Politik und Industrie erwiderten, dass Rauch mit der Erweiterung rund 100 neue Arbeitsplätze schaffe. Das wiederum bringe rund 200.000 Euro mehr in die Gemeindekasse. Eine Erweiterung wie diese werde nur in Ausnahmefällen genehmigt. "Wir sind ein Vorarlberger Familienunternehmen. Wir würden uns die gesamte Diskussion ersparen, wenn wir das Ganze in unserem Werk in Ungarn machen", so Jürgen Rauch. Außerdem wolle man einen Standort mit Bahnanschluss, leider gebe es in Vorarlberg kein Industriegebiet, dass einen Anschluss biete.

Am 10. November stimmen die Einwohner in Ludesch im Zuge einer Volksabstimmung über die umstrittene Betriebserweiterung ab.

(red.)

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