Das Zollamt am Güterbahnhof in Wolfurt beschäftigte Vorarlberg in den vergangenen Tagen immer mehr. Neben mehreren Parteien hat sich auch die Wirtschaftskammer für eine Sanierung des Zollamtes ausgesprochen.
Nach dem Vorstoß der ÖVP hat sich am Freitag auch die SPÖ via Aussendung an die Öffentlichkeit gewandt. SPÖ-Verkehrssprecher Martin Staudinger fordert darin die Zollabfertigung grundsätzlich neu aufzustellen, anstatt weiter "Flickwerk" zu betreiben. Die Abfertigung soll in das Industriegebiet Neuwiesen neben der Autobahnauffahrt Wolfurt/Lauterach verlegt werden. Außerdem will die SPÖ einen Autobahn-Vollanschluss für Wolfurt.
"Untragbares Provisorium"
Sowohl die Parteien als auch die Vorarlberger Wirtschaftskammer rufen nun die Bundesregierung bzw. die zuständigen Ministerien zum Handeln auf.
„Die entsprechend rasche Realisierung effizienter Grenzmanagementmaßnahmen und einer zeitgemäßen Zollabfertigung in Wolfurt lässt sich nicht mehr aufschieben“, sagt WKV-Präsident Hans Peter Metzler. Die längst veraltete Zollstelle in Wolfurt sei laut Metzler dem Ansturm des internationalen Transitverkehrs längst nicht mehr gewachsen, was ganz offensichtlich zu chaotischen Umständen im Umfeld führe. Eine umfassende Modernisierung des Zollamtsgebäudes zu einem Mehrzweckgebäude, das alle Akteure unterbringt, ist für den WKV-Präsidenten unerlässlich. Zudem würden Spediteure oft in behelfsmäßigen Containern einquartiert werden. „Das ist ein untragbares Provisorium, das seit der Übergangsregierung niemand mehr angepackt hat. Wir brauchen dringend einen modernen Amtsplatz, der eine Optimierung und Erweiterung der Stellplatzsituation für die Spediteure sowie die Digitalisierung der Abfertigungsprozesse einschließt“, erklärt Metzler.
Der zuständige Landesrat Marco Tittler sagte gegenüber den "VN", dass das Land bereits mit dem Finanzministerium, Verkehrsministerium und der ÖBB Immo als Eigentümer des Geländes am Terminal Wolfurt in Kontakt sei.
Bei Kanzler Kurz interveniert
Zudem habe man auch schon bei Bundeskanzler Sebastian Kurz interveniert. „Der Kanzler hat zugesagt, das Thema Zoll eigens zu behandeln“, so Tittler zu den "VN". Als Sofortmaßnahme habe man eine Taskforce einberufen, bestehend aus Vertretern der Zollbehörden Österreichs und der Schweiz, der Speditionswirtschaft, der Polizei, der ansässigen Unternehmen und des Landes Vorarlberg. Jetzt soll die Polizei gewährleisten, dass der Verkehrsfluss intakt bleibt und zudem wurde das Sicherheitspersonal aufgestockt - bis sich die Situation entspannt, dürfte es allerdings noch dauern.
(VOL.AT)
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