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Vorarlberg: Film "Die Schilehrer" vom Arlberg - "Man war ein Toyboy"

"Die Schilehrer" zeigt die Eskapaden zweier Skilehrer am Arlberg, zu sehen derzeit auf Amazon Prime. Der Pilotfilm zu der skurril-absurden Serie stammt vom Dornbirner Philipp Fussenegger und beinhaltet auch autobiographische Erlebnisse des Vorarlbergers.
Die Schilehrer am Arlberg
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“Wenn Sie denken, ein Schikurs wäre pure Zeitverschwendung und Skilehrer würden den ganzen Tag nur fürs Feiern und F****n bezahlt … Dann liegen Sie damit GOLDrichtig.” So wird der Pilot-Film angepriesen. Eddi (Casper Kaeser) und Vince (Marcel Mohab) sind zwei grundverschiedene Schilehrer am Arlberg, die sich seit zehn Jahren ein Zimmer teilen. Der eine fühlt sich in der Rolle des wenig denkenden Frauenhelden wohl, der andere ist eher der verschlossene Feingeist. Beide holen mit den wöchentlich wechselnden Gästen am Arlberg ihre Pubertät nach.

“Unter der Gürtellinie”

Eddi und Vince sind die Hauptfiguren der schwarzen Komödie “Die Schilehrer”, zu sehen auf Amazon Prime. Verantwortlich für Drehbuch und Regie ist der Dornbirner Philipp Fussenegger, gemeinsam mit Felix Gröfler führt er die Produktionsfirma Funfairfilms. Die Inspiration für “Die Schilehrer” nahm er aus seinem eigenen Leben, schließlich arbeitete er bereits als Jugendlicher am Arlberg als Schilehrer wie er im VOL.AT-Interview erzählt.

Am Arlberg waren nicht alle begeistert

“Wir hatten noch nie so viel Spaß bei einem Filmprojekt gehabt. Es war ein unglaubliches Erlebnis am Arlberg zu drehen – mit allen Widrigkeiten und Schwierigkeiten”, erklärt Philipp Fussenegger im Interview. “Weil es gibt natürlich schon viele Leute am Arlberg und in Vorarlberg, die versuchten es zu verhindern. Viele meinten, dass es ein schlechtes Image transportiert. Jeder kann sich selber davon überzeugen ob das stimmt oder nicht, ich bezweifel das. Natürlich hatten wir auch viele Unterstützer dort oben”

“Man wollte abcashen”: Als “Toyboy” am Arlberg

Damals sei die Arbeit noch eine andere gewesen: “Früher war das wirklich so, man war einfach ein Toyboy als Schilehrer […] Du hast Geld dafür gekriegt und hast geliefert. Und das Wesen eines Schilehrers ist seine Verfügbarkeit”, erzählt sein Film ein “Märchen” vergangener Jahre.

Fast vom Ehemann erwischt

ORF traute sich nicht

Nachdem niemand das Produktionsrisiko auf sich nehmen wollte, schuf er auf eigene Faust den Pilotfilm. Gefördert von den Ländern Salzburg und Vorarlberg drehte das Team am Arlberg. Während sich bislang kein Fernsehsender – unter anderen auch der ORF –  über “Die Schilehrer” traute, spricht Fussenegger von einem Publikumserfolg bei der Premiere während der Hofer Filmtage (Bayern).

Nur Amazon Prime wollte den Film

Selbst als man den Film den Sendern kostenlos angeboten habe, wollte ihn niemand zeigen – bis auf den amerikanischen Onlineanbieter. Dieser zeigt zwar den Pilotfilm, will sich aber auch nicht an der Produktion der Serie beteiligen. Deswegen hofft Fussenegger nun auf begeisterte Seher und Crowdfunding – auf der Webseite von Funfairfailm können Sie für eine Fortsetzung spenden. Rund 150.000 Euro werden für eine Fortsetzung benötigt, die ersten Unterstützer haben schon gespendet.

Preis für Film “Bester Mann”

Auch abseits der Schilehrer können die jungen Filmemacher bereits Erfolge vorweisen: Ihr mittellanger Film “Bester Mann” wurde mit dem Max-Ophüls-Preis 2018 ausgezeichnet.

Nächstes Projekt bereits geplant

Derweil arbeitet Funfairfilm an ihrem ersten Kinofilm in Spielfilmlänge: “Celine!” erzählt die Geschichte einer europäischen Bodybuilderin, die zwischen Stereoiden und BDSM ihren Traum von Familie und Profisport vereinen möchte. Wie auch die anderen Projekte von Funfairfilm will der Vorarlberger damit auch gängige Bilder von Geschlecht und Sexualität hinterfragen. (VOL.AT)

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