“Wir wollen, dass ein Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung ohne Berührungsängste und Vorurteile in unserem Land zur Selbstverständlichkeit wird”, so Wallner und Bernhard.
Konkrete Zahlen und Daten geliefert
Der Bericht liefert erstmals konkrete Zahlen und Daten zur aktuellen Situation der Integrationshilfe in Vorarlberg, zeigt Herausforderungen auf und beleuchtet die künftige Entwicklung. Flächendeckende Angeboten und Maßnahmen zielen darauf ab, Menschen mit Behinderung zu unterstützen und in der Gesellschaft die Sensibilität zu erhöhen und die Solidarität zu stärken. 2015 betrugen die Integrationshilfe-Ausgaben aus dem Vorarlberger Sozialfonds 72,4 Millionen Euro, das ist eine Steigerung um 14,5 Prozent in den letzten vier Jahren, erläuterte Landeshauptmann Wallner. Von den damit finanzierten Leistungen profitierten über 10.000 Menschen. Schwerpunkte sind neben der gesundheitlichen Rehabilitation die Familienentlastung sowie die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung und ihre Integration am Arbeitsmarkt mittels Lohnkostenzuschüssen.
“Es sollen keine isolierten Welten mehr sein”
Landesrat Bernhard unterstrich, die Forderung nach sozialer Inklusion sei dann verwirklicht, wenn jeder Mensch die Möglichkeit hat, in sämtlichen Lebensbereichen in vollem Umfang mitzuwirken. Grundlegend für die Partizipation aller Menschen sei der barrierefreie Zugang. “Jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – soll seinen Platz inmitten der Gesellschaft finden können. Es sollen keine isolierten Welten mehr sein”, so Bernhard. Dementsprechend soll auch der Integrationshilfe-Bericht in seinen künftigen Ausgaben “Inklusionsbericht” heißen.
Laut Elisabeth Tschann vom Fachbereich Integrationshilfe des Landes ist das Gros der unterstützten Personen unter 18 Jahre alt, was die zukünftigen Herausforderungen in den Bereichen Frühförderung, Qualifizierung und Wohnen verdeutlicht. Aber auch das Thema “Behinderung im Alter” gewinne an Bedeutung, weil der hohe Lebensstandard der Gesellschaft und die gute medizinische Versorgung zu einer allgemein steigenden Lebenserwartung beitragen. Älter werdende Menschen mit Behinderung haben in der Regel denselben Wunsch wie alle anderen auch. Sie wollen so lange wie möglich in ihrer bekannten Umgebung bleiben, und zwar unabhängig davon, ob ihr Zuhause in der Familie oder in einem Wohnheim ist. Dementsprechend gelte es die Pflegeheime für diese Anforderungen vorzubereiten und die notwendigen Strukturen zu schaffen.
(VLK)
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