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Vorarlberg: 2017 deutlich mehr offene Stellen in der Gastronomie als im Jänner 2016

Der Beruf des Kellners wird immer unattraktiver.
Der Beruf des Kellners wird immer unattraktiver. ©Bernd Hofmeister
Lange mussten die Tourismusbetriebe auf winterliche Verhältnisse warten. VOL.AT hat beim AMS und der Sparte Tourismus der Wirtschaftskammer Vorarlberg nachgefragt, wie die Arbeitsplatzsituation derzeit in diesem Bereich aussieht.

Der Schneemangel am Anfang der Saison sorgte für einen schleppenden Start beim Großteil der Betriebe. Nur ein paar wenige können aufgrund ihrer Stammgäste von einem ausgezeichneten Start sprechen. Aktuell können sich die Betriebe jedoch nicht beklagen. Der Jänner und voraussichtlich auch der Februar sorgen für komplett ausgebuchte Zimmer.

Einfacher Gäste zu finden als Mitarbeiter

Auf VOL.AT-Anfrage hat sich die Wirtschaftskammer Vorarlberg über die aktuelle Mitarbeitersituation bei den Betrieben informiert und ist zu folgendem Schluss gekommen: Die Besetzung der offenen Stellen ist in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden. Die Betriebe beklagen, dass ständig Mitarbeiterwechsel stattfinden, es herrscht eine hohe Fluktuation. So ist es für manche Betriebe einfacher neue Gäste zu finden, als neue qualifizierte und engagierte Mitarbeiter. Besonders massive Probleme haben Unternehmen, welche pro Saison bis zu 70 Prozent neue Mitarbeiter haben. Die nächste große Herausforderung muss sein, die Lehrberufe in der Gastronomie wieder attraktiver zu machen. Diese haben in den vergangenen Jahren immer weniger Zulauf erhalten.

kellner
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Stärkung der Klein- und Mittelbetriebe

Aufgrund der Steuererhöhungen sinkt bei vielen die Lust in dieser Branche zu arbeiten. Auch die Diskussion, ob die Mitarbeiter 54 Stunden in der Woche als Regelarbeitszeit arbeiten dürfen, erschwert die Situation erheblich. Deshalb fordern die Unternehmen eine Stärkung der Klein- und Mittelbetriebe und nicht erneut eine Bestrafung, Bevormundung und Überhäufung mit Vorschriften. Zudem kommen immer mehr Arbeitskräfte aus Kroatien, Griechenland und Portugal. Hier sehen die Betriebe als Ausweg nur Deutschkursen in den jeweiligen Ländern.

VOL.AT/Rauch
VOL.AT/Rauch ©VOL.AT/Rauch

Knapp 100 offene Stellen mehr als im Vorjahr

Insgesamt ist die Zahl der Arbeitslosen in Gastronomieberufen leicht gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es rund 90 offene Stellen mehr. Laut den aktuellen Zahlen des AMS gibt es unter Kellnern die meisten Arbeitslosen. Insgesamt sind hier derzeit 205 Personen auf der Suche nach Arbeit, bei Küchenhilfen sind es derzeit 143. In der Berufssparte der Köche zeigt sich die Situation etwas anders. Die Anzahl der Arbeitsuchenden ist fast gleich geblieben, doch die offenen Stellen sind klar gestiegen.

“Es herrscht große Unsicherheit”

Hofmeister
Hofmeister ©Herburger: “Situation hat sich beruhigt” – VOL.AT/Hofmeister

“In Summe kann man sagen, dass nach einem schlechten Start bei den meisten Betrieben die Saison über die Weihnachtsfeiertage sehr gut angelaufen ist. Für die Monate Februar und März ist eine sehr gute Auslastung der Betten gegeben. Im April hängt sehr viel vom Wetter ab – da auch Ostern heuer sehr spät ist. Bei der Mitarbeitersuche ist es ähnlich. Vor Saisonstart herrscht immer große Unsicherheit, ob man genug Arbeiter bekommt. Nach dem Start und den Weihnachtsfeiertagen hat sich die Situation beruhigt und die meisten haben die Mitarbeiter, die sie brauchen”, schätzt Elmar Herburger, Obmann der Sparte Tourismus, die Situation ein.

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