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Vorarlberg: 19-Jähriger entgeht durch OP am LKH Feldkirch knapp einer Querschnittslähmung

Janis H. wird wieder vollständig gesund.
Janis H. wird wieder vollständig gesund. ©LKH Feldkirch
Der 19-jährige Skiurlauber Janis H. kommt auf der Piste im Montafon heftig zu Sturz. Die Rettungskette wird aufgrund seines Zustandes sofort aktiviert: Pistenrettung, Notarzt und danach Transport ins Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch, wo eine Querschnittlähmung festgestellt wird. Janis hatte Glück im Unglück: Alle notwendigen Faktoren trafen zusammen, sodass er zwei Wochen später das LKH auf beiden Beinen gehend verlassen kann. Eine komplizierte, aber erfolgreiche Operation an der Unfallchirurgie des LKH Feldkirch bewahrte den 19-Jährigen vor einer lebenslangen Querschnittlähmung.
Janis H. am LKH Feldkirch
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„Janis hatte nach seinem Sturz enormes Glück, weil es das Schicksal gut gemeint hatte: Die schnelle und reibungslose Rettungskette vom Sturz bis zum Zeitpunkt, als der Patient bei uns im Schockraum lag und auch das Zusammentreffen günstiger Faktoren haben sich gut für Janis‘ Behandlungsverlauf ausgewirkt“, freuen sich Abteilungsleiter Prim. Doz. Dr. René El Attal und Operateur OA Dr. Berthold Meusburger von der Unfallchirurgie am LKH Feldkirch.

Was genau war passiert? Der 19-jährige Skiurlauber Janis H. hatte beim Schifahren am Hochjoch im Montafon bei schlechter Sicht einen schweren Sturz erlitten. Er wurde am 21. Februar am Nachmittag per Helikopter ins LKH Feldkirch geflogen und aufgrund der schweren Rückenverletzung mit auftretender Lähmung sofort in den Schockraum gebracht. Die erste Diagnose ergab eine Querschnittlähmung ab dem zweiten Lendenwirbel. Sofort informierte das Schockraum-Team Wirbelsäulenspezialisten OA Dr. Meusburger zuhause, der sich umgehend auf den Weg ins Krankenhaus machte.

Die Abklärung im Krankenhaus bestätigte dann den schweren neurologischen Schaden: „Der Patient konnte seine Beine nicht bewegen, zudem war keine Hautempfindung mehr gegeben. Diese klinische Diagnose wurde in der CT-Bildgebung bestätigt“, so Dr. Meusburger. Solche Verletzungen müssen unverzüglich behandelt werden, um die Chancen auf eine Erholung zu erhöhen.

Zwei Operationen notwendig

„Ich habe Janis unverzüglich operiert, den ersten Eingriff haben wir über den Rücken vorgenommen. Diese Operation dauerte ca. 4,5 Stunden. Ein zweiter Eingriff war dann eine Woche später noch notwendig, um den hochgradig zerstörten zweiten Lendenwirbel mit einem Cage (Implantat als Wirbelkörperersatz) als Stütze zu versehen“, erklärt der erfahrene Unfallchirurg Meusburger. Querschnittverletzungen in dieser Art werden am LKH Feldkirch etwa zehn Mal pro Jahr operiert. Auch der Ort der Verletzung spielte bei der Genesung von Janis H. ein Rolle: Er hat sich die Verletzung unterhalb des 12. Brustwirbels zugezogen. Das bedeutet, sie liegt unterhalb des wesentlich empfindlicheren Rückenmarks – Verletzungen im Bereich unter dem Rückenmark haben eine etwas günstigere Prognose.

Wie geht es mit Janis H. weiter?

Patient Janis H. kommt aus Norddeutschland und war mit seinen Eltern zur Schiwoche im Montafon. Der Vermessungstechniker in Ausbildung ist selbst sichtlich erleichtert, dass es ihm so gut geht: „Ich war vorher noch nie im Krankenhaus und dann komme ich gleich mit so einer schweren Verletzung zum ersten Mal ins Spital….“, schüttelt er den Kopf. „Noch vor der Operation hat uns Dr. Meusburger die Röntgenbilder und die schlimme Verletzung sowie die schwierige Operation erklärt. Von Anfang an habe ich mich gut aufgehoben und betreut gefühlt hier in Feldkirch. Wir hatten vollstes Vertrauen in die Ärzte und sowohl die Pflege als auch die Physiotherapeuten haben sich hier auf Station sehr gut um mich gekümmert.“

Postoperativ erholte sich Janis H. erfreulicherweise gleich nach der Operation gut von der schweren Lähmung, er konnte nach dem vierten Tag wieder aufstehen und ist nach der zweiten Operation wieder komplett gehfähig. Janis verließ am 08. März das LKH Feldkirch, er wird zuhause in Wildeshausen zuerst noch ins Klinikum Oldenburg und dann in die REHA transferiert. „Nachdem Janis wieder zu Kräften gekommen ist, kann seine Wirbelsäule nach drei Monaten wieder die volle Belastung aushalten“, freut sich auch OA Dr. Meusburger besonders über diesen großartigen Behandlungserfolg.

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