Die Kredite waren bewilligt, aber auf Grund der „drückenden Materialnot konnte der Ausbau nicht entsprechend vorwärtsgetrieben werden“. Gerade in den ersten Jahren nach dem Ende des 2. Weltkrieges war man um jeden Bahnkilometer froh, der „elektrifiziert“ war, da eine große Kohlennot herrschte. Jedoch nicht für alle, denn auf der dampfbetriebenen Strecke fuhren zahlreiche Kohlenzüge aus Polen in die Schweiz.
Auf die Elektrifizierung der Strecke von Lindau über Bregenz nach St. Margrethen war noch in den 1930er Jahren bewusst verzichtet worden, um den Zugsverkehr aus Deutschland, wo die bayrischen Anschlüsse ebenfalls noch nicht elektrifiziert waren, ohne Verzögerung mit der Schweiz zu gewährleisten. Allein 1947 war der Warenverkehr via St. Margrethen auf 1,5 Millionen Tonnen angewachsen, was mengenmäßig den zweiten und wertmäßig den dritten Rang aller Schweizer Grenzbahnhöfe bedeutete.
Fest mit Ausblick
Beim Festakt am 12. Jänner 1949 bedankten sich die österreichischen Teilnehmer für die Schweizer Hilfe in den Jahren der Not. Landeshauptmann Ilg gab der Hoffnung Ausdruck, dass der verbesserte Verkehr mit der Schweiz internationale Früchte tragen werde.
In St. Margrethen trug ein Schulchor ein mehrstimmiges Heimatlied vor. Im Bahnhofsbuffet gab es einen kleinen Aufenthalt. Der eigentliche Festakt fand in Lustenau statt. Neben den schweizerischen und österreichischen Festgästen waren auch hohe Offiziere (Oberst d’Audibert de Lussan, Oberst Delmas und Major Duviol) der französischen Behörden anwesend. So waren auch die Fahnen dieser drei Länder aufgezogen worden. In Hard wurde ein kurzer Halt eingelegt und auf einem Nebengeleise, brauste der erste fahrplanmäßige Schnellzug mit elektrischer Förderung vorbei. In Bregenz gab es ein gemeinsames Mittagessen für die Festgäste, bevor die Schweizer Honoratioren per Sonderzug nach St. Margrethen zurückgebracht wurden.
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