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Von Sorgen, Tränen und Hoffnung

Alexandra Heiß betreut rund 300 Jugendliche und Erwachsene
Alexandra Heiß betreut rund 300 Jugendliche und Erwachsene ©NEUE/Hartinger
Bregenz - Alexandra Heiß (45) arbeitet seit 25 Jahren beim AMS Bregenz. Seit drei Jahren ist sie als Jugendberaterin tätig.

Ihr Büro befindet sich in der zweiten Etage des fünfstöckigen Gebäudes am Rande der Stadt Bregenz. An den Wänden hängen Kalender, Telefonlisten, Zeitungsberichte, Fotos, Zeichnungen und Postkarten mit Motivationssprüchen. In der Mitte des Raumes steht ein Schreibtisch. Dahinter sitzt Alexandra Heiß. Sie arbeitet bereits seit 25 Jahren beim Arbeitsmarktservice in Bregenz. Seit drei Jahren kümmert sie sich um arbeitslose Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 24 Jahren.

In Vorarlberg sind derzeit rund 1350 junge Menschen als arbeitslos vorgemerkt, rund 250 suchen eine Lehrstelle, rund 1200 nehmen an einer Schulung teil. Alexandra Heiß kümmert sich um die Jobsuchenden des Bezirks Bregenz. „Zu zweit betreuen wir hier durchschnittlich 600 junge Menschen“, informiert sie. Etwa die Hälfte davon hat Migrationshintergrund.

Deutliche Worte

Die Gründe, warum Jugendliche keine Arbeit haben, sind verschieden. „Manche wissen gar nicht, was sie überhaupt tun wollen. Andere scheitern bei der Jobsuche wegen schlechter Noten. Wieder andere haben gar keinen Pflichtschulabschluss“, berichtet Heiß.

Zu tun hat es die AMS-Beraterin auch immer wieder mit Jugendlichen, die in ihrem Job unglücklich waren. „Nur was man gern tut, macht man auch gut“, sagt Heiß und führt weiter aus: „Wer nur das macht, was die Eltern wollen oder was gerade im Trend liegt oder weil halt gerade keine andere Lehrstelle mehr übrig war, übt den Job nur halbherzig aus. Und dann ist das Ganze zum Scheitern verurteilt.“

Das sei auch oft der Grund, warum sich Jugendliche nach einer Lehre an ein Fließband stellten. „Viele junge Männer leben nach dem Motto: Scheißjob, aber fette Protz-Karre fahren und Markenklamotten anziehen. Für sie zählt eben nur der Kontostand am Ersten des Monats, wenn der Zahltag inklusive Überstunden und Schichtzulagen überwiesen ist“, meint die Beraterin.

(Quelle: NEUE/Fetz)

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