AA

Von Mäusen und Menschen

Diddl ist eine, Mickey auch und Speedy Gonzales ist die schnellste der Welt: Mäuse tauchen in unserem Leben gar nicht so selten auf. [6.11.99]

Doch bei aller Verehrung für Mäuse in der Pop-Kultur:
In der Wirklichkeit werden sie gnadenlos gejagt. Eine Ausstellung in der Naturschau in Dornbirn macht die Widersprüche deutlich.

„Mäuse und Ratten sind einerseits liebe Tiere. Auf der anderen Seite richten sie riesigen Schaden an“, schildert Naturschau-Mitarbeiter Rochus Schertler. Als Haustiere werden Mäuse und Ratten nicht nur von Punks geschätzt. Die Tierchen werden als „sehr gesellig“ beschrieben und sind – wenigstens teilweise – durchaus recht intelligent.

Als Vorratsschädlinge richten die Tiere jedenfalls in Österreich weniger Schaden an: Die Erfindung von Kühlschrank und Tiefkühltruhe machts möglich. „Im internationalen Maßstab sind die Schäden aber ganz gewaltig“, weiß Naturschau-Mitarbeiter Schertler.

Bis vor einigen Jahrzehnten war das Problem freilich auch hierzulande gravierend: Offene Vorratshaltung war gang und gäbe. So führte etwa die Stadt Dornbirn im Jahr 1908 wieder eine Fangprämie von 20 Hellern pro Maus ein.

In knapp drei Monaten wurden daraufhin 9.929 Mäuse abgegeben. Eine noch unheilvollere Rolle spielten die Tiere im Mittelalter. Im 14. Jahrhundert starben binnen fünf Jahren 25 Millionen Menschen an der auch durch Mäuse und Ratten übertragenen Pest.

Kein Wunder, dass die Menschen seither viel Hirnschmalz in die Entwicklung von Mordinstrumenten investiert haben: Gift und die üblichen Mausefallen sind bekannt. Doch trotz aller Bemühungen: Von einer Ausrottung sind die kleinen Nager weit entfernt: Sie zählen zu den fruchtbarsten Säugetieren überhaupt.

„Die Mausefalle“, Ausstellung in der Vorarlberger Naturschau in Dornbirn ist noch bis 6. Februar täglich außer Montag zu sehen.

Was ist los im Ländle

zurück

(Bild: APA)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Von Mäusen und Menschen