Also ich mach das jetzt zum elften Mal, aber so eine Sch… habe ich noch nie gesehen. Mit diesen Worten wurde gestern das 21. Szene Open Air in Lustenau eingeläutet. Treffend auf den Punkt. Matsch, so weit das Auge reicht, nicht enden- wollender Regen und bei jedem Schritt eine Bitte an den Herrgott: Lass meine Gummistiefel nicht im Matsch stecken bleiben. Letzterer bildete stellenweise 20 Zentimeter tiefe Seen, die sogar eingefleischte Openair-Besucher vor eine Herausforderung stellten. Aber wenngleich der Geländezustand am Alten Rhein einer mittleren Katastrophe glich und die Damen und Herren der Szene einen weiteren Dämpfer verbuchen mussten der schwedische Headliner Volbeat sagte aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes und eines Todesfalles in der Familie des Sängers seinen Auftritt kurzfristig ab , weder die nassen Festivalbesucher noch die Musiker ließen sich davon beirren.
Mit Gebläse durch den Regen
Den musikalischen Auftakt machte die Schweizer Band Woodbridge. Mit rockigen und zugleich melodischen Klängen heizten sie dem Publikum ein. Ihnen folgten die schneidigen Wälder vom Holstuonarmusigbigbandclub. Die fünf Jungs bliesen in Posaune, Saxofon und Trompete, was das Zeug hielt. Sänger Philipp überzeugte mit Wahnsinnsstimme, Gitarre und guter Laune zeitweise auch mit Akkordeon , dass dem einen oder anderen derart das Herz aufging, dass er zwischendurch den Regen vergaß. Höhepunkt ihres Auftritts war definitiv ihr eingängiger Hit Vo Mello bis ge Schoppornou: DFüaß heammar weah tau, weah tau, weah tau hallte es von der ersten bis zur letzten Reihe.
Keiner kam zu kurz
Nach den fünf Herren aus dem Bregenzerwald betrat Max Herre die Bühne. Mit Soul-, Reggae- und HipHop-Klängen verwöhnte er das Ohr. Mit Hits wie Mit dir fühlte man sich kurzfristig in die Karibik versetzt. Kurz vor Mitternacht gab sich The Sorrow, Österreichs Aushängeschild in Sachen Metal, die Ehre und brachte als Ersatz für Volbeat alle Freunde der harten Klänge voll auf ihre Kosten. Die international erfolgreiche Vorarlberger Band sagte Mittwochnacht spontan den Auftritt zu, Schlagzeuger Dominik reiste gar aus Italien an. Nun bleibt zu hoffen, dass er in der Eile nicht vergaß, südliche Temperaturen für die nächsten beiden Festivaltage einzupacken.
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