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Von Mahler zur Gegenwart

Großer Liederabend mit Georg Nigl
Großer Liederabend mit Georg Nigl ©Bernd Uhlig

Der prominente österreichische Bariton Georg Nigl gab einen Liederabend im Pförtnerhaus.

Feldkirch. Im Rahmen des schon bestes etablierten “Forum Zeitklänge” des Musikkreises Feldkirch im Pförtnerhaus gab der prominente österreichische Bariton Georg Nigl (bekannt vom Feldkirch Festival) mit dem Schweizer Meisterpianisten Gérard Wyss am Bösendorfer einen Liederabend mit Werken von Gustav Mahler, Hugo Wolf, Joseph Marx, Alban Berg, Max Reger, Erich Wolfgang Korngold und Franz Salmhofer (1900-1975). Ein Who is Who der großen (auch) Liederkomponisten des 19. und 20. Jahrhunderts. Wobei Mahler und Wolf, beide Jahrgang 1860, heuer als 150-jährige Meister besonders im Fokus der Musikwelt stehen.

Mahler und Wolf

Der Musikwissenschafter Anselm Hartmann führte in das Konzert ein und betonte, dass Mahler seinerzeit mit seiner schockierenden ersten Symphonie 1889 für einen Skandal sorgte, denn Tradition war für ihn nicht “Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers”. Georg Nigl setzte seinen geschmeidigen, mitunter aber etwas zu kräftigen Charakterbariton bei Mahlers fünf Liedern aus “Des Knaben Wunderhorn”, die auch an einer musikalischen Zeitenwende stehen, auf verschiedenen Emotionsebenen trefflich ein. Und die Mörike- Lieder von Hugo Wolf zeigten Nigl vor allem als Interpreten mit mimischer und gesanglicher Ironie, wie etwa im “Selbstgeständnis” oder im polternden “Abschied”.

Bunte Folge

Die Lieder von Joseph Marx und Alban Berg (etwa “Schlafen, schlafen”) hatten meist getragenen Charakter mit vielen stimmlichen Nuancen, auch die Textbehandlung Nigls ist beeindruckend. Max Regers Lieder waren so humorvoll, dass Nigl sogar lachend unterbrechen musste (Hühnerchen, Mäuschen…). Der populäre Filmkomponist und Schöpfer der “Toten Stadt”, Erich Wolfgang Korngold, schuf das behutsame “Alt-Spanisch” im Volksliedton , und den Schlusspunkt setzte Salmhofers “Kamille” aus dem gemütvollen “Heiteren Herbarium” von Waggerl. Gérard Wyss gestaltete jeweils stilecht die Liederfülle mit, obwohl das Duo kaum Blickkontakt pflegte.

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