Ricco Spiegel und Tin Buljubasic suchten einen High-Tech-Beruf, der räumliches Vorstellungsvermögen und Spaß am Umgang mit unterschiedlichsten Materialien bietet. Im Lack- und Karosserie-Zentrum, kurz LAKaZe genannt, fanden sie die Möglichkeit, sich frühzeitig einzubringen und selbst etwas zu bewegen. „Die Arbeit als Fahrzeuglackierer macht einfach Spaß, da wir immer genau wissen, wen wir fragen müssen, wenn wir mit etwas nicht zurechtkommen“, sind sich die beiden einig. Während Ricco mit geschickter Hand eine Abdeckfolie über das Auto wirft, bewaffnet sich Tin mit der Spritzpistole. „Seit 2011 haben unsere Lehrlinge die Möglichkeit, an einem Förderprogramm teilzunehmen und von einem persönlichen Coach zu lernen. Im Rahmen des Coachings werden unter anderem praxisnahe Tipps für das Verhalten beim Kunden, generelle Verhaltensregeln inner- und außerhalb des Betriebes oder der Umgang mit Social-Media-Networks geschult“, berichtet Chef August Wernig, der auf gute Noten in Mathe Wert legt. Sein erstes Integrationslehrjahr absolviert Sert Hayri. Das ist eine Lehre in abgeschwächter Form. Der Lehrplan ist auf den jungen Mann ganz persönlich zugeschnitten. Und dieses Können wird dann auch bei der Lehrabschlussprüfung abgefragt. Mit dem Ergebnis, dass er eine Hilfsfachkraft in seinem erlernten Beruf ist. Somit bekommt auch ein Bub mit Handicap eine reelle Chance im Berufsleben. Für die Lehre im LaKaZe steht den Auszubildenden eine hochmoderne technische Ausstattung zur Verfügung um die Außenhaut eines Fahrzeuges wieder instand zu setzen. Sie lernen, dass vor dem eigentlichen Lackieren die Oberfläche behandelt werden muss. Sie schleifen Rost ab, reinigen die Fläche gründlich, tragen Rostschutz und Haftgrundierung auf, gleichen Unebenheiten mit Spachtelmasse aus und schleifen die Stellen glatt. Partien, die nicht lackiert werden, decken sie ab. Sie mischen die Farbe, erstellen Farbmuster und gleichen sie mit der des Autos ab. Erst dann lackieren sie das Fahrzeug in der Spritzkabine. „Beim Schnuppern stellt sich heraus, ob der Schüler gewillt ist, diese dreijährige Lehre zu absolvieren. Ich achte auf sein Auftreten, seine Geschicklichkeit und ob er aktiv dem Gesellen zur Hand geht“, so Wernig. Da das LaKaZe immer aktiv auf der Suche ist, werden im September wieder zwei junge Menschen ihre Lehre dort beginnen.
Entwicklungsmöglichkeiten:
1 Jahr Meisterschule für Malerei.
Aufstieg: Vorarbeiter/in, Abteilungsleiter/in, Farbtonmischer/in, eigene Werkstätte (Voraussetzung: Meisterprüfung).
Lehrbetrieb:
Lack- und Karosserie Zentrum, Schwefel 82, Dornbirn
Tel: 05572 3751 136, E-Mail karosseriezentrum@lakaze.biz, www.lakaze.biz
Firmengründung 2003
2010 LaKaZe als eigenständiges Unternehmen
17 Mitarbeiter, davon 4 Lehrlinge
Was gefällt dir an diesem Beruf
August Wernig, Leiter und Lehrlingsausbildner
Ich bin gelernter Karosseriebautechniker. Mich fasziniert, dass die Technik in diesem Beruf nichts mehr vom früheren „Blechklopfer“ gemeinsam hat. Auch die Farbgestaltung ist komplexer geworden. Ganz aktuell UV. Hier trocknet man mit speziellem Licht. Mein Vater war schon Lackierer und ich bin so in den Beruf hineingewachsen. Man sieht die Arbeit, an die man Hand anlegt. Ich liebe das Spenglern schlechthin.
Ricco Spiegel, 1. Lehrjahr, 17 Jahre
Ich besuchte die HAK, suchte aber nach einer Lehrstelle. Schon beim Schnuppern war die Sache für mich ganz klar, da mir der Geselle sehr viel gezeigt hat. Wir haben ein tolles Arbeitsklima. Ich darf bereits schleifen, abkleben und alle Vorbereitungsarbeiten machen, die anfallen. In der Berufschule lernen wir auch wie man Holz lackiert, über Gesundheit am Arbeitsplatz und das richtige Mischungsverhältnis der Farbkomponenten.
Tin Buljubasic, 2. Lehrjahr, 16 Jahre
Ich schnupperte als Tischler und musste immer mit Klarlack lackieren. Da wusste ich sofort, dass mir Lackieren Spaß macht und wollte Lackierer werden. Kleinere Sachen darf ich schon selbst erledigen. Aber auch das Spachteln muss gelernt sein, sodass die Fläche wieder im Originalzustand erscheint. Am Computer muss man fit im Farbprogramm sein. Das muss auch ordentlich gepaukt werden. Wenn man Fragen hat, ist immer jemand da.
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