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Von Genuss bis Sucht

Im Rahmen des Programmes "klartext:alkohol" erhielten Eltern am BG Lustenau Informationen zum Thema Alkohol und -prävention.
Im Rahmen des Programmes "klartext:alkohol" erhielten Eltern am BG Lustenau Informationen zum Thema Alkohol und -prävention. ©Supro
klartext:alkohol

Supro lud zum Elternabend mit Gert Burger zum Thema Alkohol ins BG Lustenau

Welche Trinkmotive haben Jugendliche? Was ist der Unterschied zwischen Genuss und Sucht? Anhand einer Reihe von lebensnahen Beispielen lieferte Gert Burger von der Supro – Werkstatt für Suchtprophylaxe vergangenen Mittwoch bei einem Elternabend am Bundesgymnasium Lustenau eine Reihe an Denkanstößen rund um das Thema Alkohol.

“Bewusstes Konsumverhalten”
In seinem Vortrag betonte Gert Burger die Bedeutung einer Genusskultur und die Vorbildfunktion der Erwachsenen: “Eltern sollen ein bewusstes Genuss- und Konsumverhalten begleiten. Damit sollte man beginnen, lange bevor der Alkohol überhaupt interessant wird”. Für Angela Jäger, Mutter von zwei Kindern, sind Verbote keine Lösung: “Ich möchte meinen Kindern weitergeben, dass Alkohol in dem Sinn okay ist, wenn es wirklich beim Genuss bleibt. Ein gutes Gläschen Wein zum Abendessen oder bei einer Feier ist okay, aber wirklich alles mit Maß und Ziel.”

Alkohol als Krücke
“Jugendliche nutzen Alkohol in der Pubertät oft als Krücke, um lockerer und mutiger zu werden”, so Burger. Für die Religionslehrerin Reinhilde Unterfrauner ist es deshalb wichtig, Eltern und Jugendliche über Risiken und Gefahren von Alkohol zu sensibilisieren: “Die Situation ist auch nicht so alarmierend, wie es oft dargestellt wird. Wichtig ist aber, dass wir jene im Auge haben, die viel trinken, aber eben nicht auffallen”, macht sie deutlich.

Rauschbrille
Mit Hilfe einer Rauschbrille simulierten Freiwillige wie Ingrid Kofler eine optische Beeinträchtigung von bis zu 1,3 Promille: “Wir setzten eine Art Skibrille auf. Man konnte die Distanzen nicht mehr wahrnehmen, die Figuren waren doppelt und die Personen schief”. Präventionsexperte Burger stellte bei dieser Übung fest, dass das größte Risikopotential von Alkohol im Straßenverkehr liegt.
Burger betonte auch die Grenzen der Prävention durch den gesellschaftlichen Umgang mit Alkohol. “Nicht selten wird man zum Trinken regelrecht aufgefordert. Wenn aber jemand ein Problem mit dem Alkoholkonsum bekommt, dann schimpfen wir darüber, sind empört. Jugendliche müssen lernen, mit dem Alkohol mündig umzugehen, ihn verantwortungsbewusst ins eigene Leben zu integrieren.”
Markus Flatz, Sport- und Geschichtelehrer, nimmt die Erwachsenen in die Pflicht: “Erwachsene haben eine gewisse Vorbildfunktion und müssen Jugendlichen Grenzen setzen. Wenn Grenzen überschritten werden, soll man mutig sein, auch einmal klar ,Stop’ zu sagen.”

 

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