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Von der Privatwirtschaft ins Lustenauer Klassenzimmer

Richard Flax kehrte der Privatwirtschaft den Rücken.
Richard Flax kehrte der Privatwirtschaft den Rücken. ©VOL.AT/Mayer, Canva Pro
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Richard Flax war jahrelang in der Privatwirtschaft tätig. Wie es den Dornbirner schlussendlich als Lehrer an die HAK Lustenau verschlug.

Auch das Bildungssystem bleibt von der Personalnot nicht verschont. Lehrpersonen sind im ganzen Land gefragt. Für Quereinsteiger gibt es gute Berufsaussichten und Möglichkeiten in den unterschiedlichen Schulen.

Auch der gebürtige Dornbirner Richard Flax (39) ist ein sogenannter Quereinsteiger-Lehrer. Bereits seit Herbst 2022 unterrichtet er an der HAK HAS Lustenau.

Richard Flax unterrichtet seit Herbst vergangenen Jahres an der HAK Lustenau.

Lehren macht "enorm viel Spaß"

Nach dem Besuch der HAK in Bregenz studierte Flax in Liechtenstein Betriebswirtschaft. "Ich bin dann zur Fachhochschule gewechselt", erklärt der Dornbirner. "Immer mit dem Bezug zu Firmen – damals die Zumtobel-Gruppe – und dieser starken Praxisorientierung." An der FHV leitete er das Marketing und die Kommunikation. Noch heute ist er dort hin und wieder als Dozent tätig.

Flax war beruflich in "verschiedensten Staaten unterwegs", wie er selbst erklärt. Nach 20 Jahren in der Privatwirtschaft wagte er sich schließlich auf zu neuen Ufern. Seine Beweggründe seien vielseitig, meint er. In den letzten zwei Jahren bekam er immer mehr das Gefühl, dass der Bereich des Lehrens und der Wissenstransfer "enorm viel Spaß" mache.

Schule statt Privatwirtschaft, dachte sich der Quereinsteiger.

"Vertrauensvorschuss der Bildungsdirektion"

Es habe seine eigene Profession hinterfragt, so Flax. Über die Fakten, die für die Lehre sprachen, ging er das Projekt "Lehrer" schließlich an. Zum Lehrberuf kam er durch "Zufall und große Offenheit, einen großen Vertrauensvorschuss der Bildungsdirektion, aber auch durch die Direktion in der HAK Lustenau", wie er erklärt.

Flax unterrichtet Projektarbeit mit starkem Praxisbezug.

Der Lehrberuf passe sehr gut zu seinen persönlichen Motiven, meint der Dornbirner. Als Student, aber auch als Schüler und heute als Familienvater habe er immer geschätzt, wie wichtig und sinnstiftend Bildung sein könne. Jetzt könne er junge Leute in ihrem Wachstum begleiten. Er könne die Erfahrung aus seinem Berufsleben "gewinnbringend einfangen" und den jungen Leuten vermitteln.

Starke Praxisorientierung

Flax unterrichtet an der HAK Lustenau mit starker Praxisorientierung in wirtschaftlichen Fächern. Themen in seinem Projektmanagement-Unterricht sind Firmengründung, aber auch die Simulation des Betriebsalltags. "Da kann man natürlich sehr viel einfließen lassen, dass man in den letzten 20 Jahren erfahren hat", gibt er zu verstehen.

Er könne im Unterricht seine Erfahrungen aus der Praxis mit der Theorie verbinden. Einen großen Mehrwert sieht er auch in seinem Netzwerk in die Privatwirtschaft: Er möchte den Unterricht mit externen Gastreferenten und nahe am Markt und Berufsumfeld gestalten.

"Der furchteinflößendste Moment"

"Der furchteinflößendste Moment ist sicherlich der zu Beginn", meint Flax im Gespräch mit VOL.AT: Der Augenblick vor der ersten Unterrichtsstunde, bevor man vor der Klasse stehe und das erste Mal doziere. "Alles andere muss man ehrlicherweise gestehen, war sehr gut umrahmt", gibt er zu verstehen. Einerseits durch die Direktion, aber auch durch das gute Kollegium mit Erfahrungsaustausch. Die Bildungsdirektion habe sehr stark unterstützt und die PH Vorarlberg achte darauf, dass man die richtigen Fortbildungen für das Pädagogische erhalte.

An der HAK Lustenau gibt es mit Flax einen neuen Lehrer.

"Spannende und lehrreiche Reise"

"Es ist eine spannende und lehrreiche Reise", meint der Quereinsteiger-Lehrer zu seinen Erfahrungen an der HAK Lustenau. "Ich glaube, jeder Tag ist anders." Man sehe sich mit viel Neume konfrontiert. Es gelte, auf verschiedene Situationen und Wissenslevel einzugehen. "Aber am Schluss vom Tag macht es sehr viel Spaß", betont Flax gegenüber VOL.AT. Man bekomm einen enormen kreativen Raum, andererseits seien Innovationsgeist und Empathie gefragt. "Ich hoffe, das transferieren wir auch zu den Schülern und Schülerinnen", meint Richard Flax.

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(VOL.AT)

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