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"Von der Funkenhexe zum Sündensack" oder "das Objekt der Verwandlung"

Claudia Mang mit der "Skulptur der Verwandlung"
Claudia Mang mit der "Skulptur der Verwandlung" ©Claudia Mang

Der Funken ist ein alter Brauch in Vorarlberg. Auf einem großen Scheiterhaufen wird jedes Jahr am ersten Sonntag nach Aschermittwoch eine lebensnahe Figur, meistens “die Funkenhexe”, verbrannt.

Dieser Ritus soll den Winter mit all seinen Unannehmlichkeiten wie Kälte, Lichtmangel und anderen “sterbenden/toten” Elementen des Lebens vertreiben. Das Funkenabbrennen gilt als Abschluss des Winters und gleichzeitig als Beginn des Frühlings. Es wird eine Schwelle gefeiert und übertreten. Die Schwelle des Übergangs von einer Jahreszeit zur anderen.

Beim Verbrennen der “Funkenhexe” allerdings wird man unweigerlich an die gewaltsamen Frauenmorde der Hexenverbrennungen erinnert. In Vorarlberg gab es viele Fälle von Hexenverbrennungen wie die Literatur belegt. Unschuldige Menschen wurden in ganz Europa im Namen der Hexenverfolgung qualvoll zu Tode gebracht. Aus dieser Überlegung heraus entwickelte der “RITTERorden der musischen Tonsurkrähe” die Idee, die “Funkenhexe” durch einen “Sündensack” zu ersetzen.

In Zusammenarbeit mit der Künstlerin Claudia Mang wurde diese Idee umgesetzt. Im Laufe ihrer Arbeit und Recherchen entwickelte Claudia Mang die “Skulptur der Verwandlung”. Diese hat symbolischen Charakter. Das Schlechte, das Dunkle, das Gestorbene, das Alte des Winters nimmt sie in sich auf. Durch das Feuer wandeln sich die negativen Inhalte in Helligkeit,
neues Leben und Freude.
Diese Symbolik wird nach dem Abbrennen der Skulptur durch eine 3 bis 5 Meter hohe blaue Stichflamme unterstrichen.

Damit alle an diesem Ritus teilnehmen können, wird die “Skulptur der Verwandlung” in der Gemeinde aufgestellt. Es werden Scheine mit Zeichnungen der Künstlerin zur Verfügung gestellt, auf welche persönliche “Sünden”, Hoffnungen und Wünsche geschrieben werden können. Diese beschriebenen (oder auch leeren) “Scheine” können dann gegen eine freiwillige Spende in die “Skulptur der Verwandlung” geworfen werden, welche am Funkensonntag anstelle der “Funkenhexe” verbrannt wird.

Aus dem Erlös der freiwilligen Spenden MÜSSEN Musikinstrumente für die Kindergärten, Schulen oder Vereine der jeweiligen Gemeinde angeschafft werden.

infos unter: www.dcw.it oder 0660-5633922 (“ORDENsritter spiletti”), email: spiletti@dcw.it

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