Dornbirn. Das mit dem sich lohnen, ist zwar so eine Sache. Die finanzielle Seite ist damit nicht gemeint. Dennoch kann der 1960 in Dornbirn geborene Tänzer, Performancekünstler und Initiator des Festivals tanz ist auf beachtliche Erfolge blicken. Der Weg war das Ziel und als Élève und einziger Bub im Ballettunterricht der Gräfin – so nannten sie damals alle – nahmen die Dinge ihren Lauf. Der junge Dornbirner liebte es, sich zu bewegen und fand im Tanz, was ihm keine Sportart geboten hätte. Die Ausbildung im klassischen Ballett setzte Marinelli fort bei Karl Wrann in Lauterach. Renate Graziadei, heute erfolgreiche Tänzerin und Lehrerin in Berlin, nahm dort zur gleichen Zeit Unterricht. „Aus euch kann man was machen, wenn ihr euch anstrengt“, lautete des Lehrmeisters Ermutigung an seine begabten Schüler. Es folgte der gute Rat, dass man, um voranzukommen, internationale Erfahrung sammeln und sich weiterentwickeln müsse. Und so kam es.
Paris und Köln
Marinelli machte sich Anfang der Achtziger Jahre auf nach Paris, dem damaligen Zentrum des Tanzes, wurde aufgenommen an der Ménagerie de Verre und tourte für Engagements quer durch Frankreich. „Ich war aber nicht der Tänzer, der langfristig den Vorgaben der Choreografen folgen wollte“, erinnert sich Marinelli an die lehrreiche Zeit, die er nicht missen möchte. „Hartes Training und ein gesundes Maß an Eigensinnigkeit waren es, die mich auf meinem persönlichen Weg weiter brachten“, ergänzt er. Neue Perspektiven fand er an der Universität Köln, denn in Deutschland habe die Tanzausbildung schon früher einen sehr hohen Stellenwert gehabt.
Schlüsselerlebnis
„Die Begegnung mit der Arbeit von Pina Bausch war für mich ein Schlüsselerlebnis“, sagt Marinelli. Sie war es, die das Wuppertaler Tanztheater zu Weltgeltung führte. „Ihre revolutionären Choreografien haben die Fachwelt und das Publikum in höchstes Erstaunen versetzt und auch mich nachhaltig beeinflusst“, weiß Marinelli über das große Vorbild vieler Tänzer und Choreografen.
tanz ist
Marinellis jahrelange Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Tanz, mit der darstellenden Kunst auf verschiedenen Ebenen und nicht zuletzt die guten Kontakte, machten ihn zu einem wichtigen Exponenten der europäischen Tanzszene. Seine Performance-Reihen im Rahmen von tanz ist und die Teilnehmer, die er seit 1998 an den Dornbirner Spielboden holt, genießen internationalen Ruhm. Das sind zum Beispiel Chris Haring mit seiner Tanzkompanie Liquid Loft oder der französische Künstler Michel Blazy mit der Objektkunst „The Perfect Garden“. Für Marinelli ist die Arbeit zum Lebensinhalt, ja zur eigenen Lebensform geworden. Und während er selbst, das Spielboden Team und alle Beteiligten quasi rund um die Uhr an der Entstehung der aktuellen Tanz- und Kunstprojekte vor Ort arbeiten, befasst sich der Tanzexperte längst mit neuen Ideen und plant künftige Festivals.
Günter Marinelli – geboren 1960 in Dornbirn, lebt in Wien und Dornbirn und findet in der Natur Ruhe und Inspiration
Weitere Informationen unter: www.tanzist.at
Spielboden Dornbirn: 7. bis 17. Juni tanz ist Internationales Tanz und Performance Festival
Programm und Reservierung: www.spielboden.at
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