Geschlossene Geschäfte, abgesagt Veranstaltungen und Home Office - das Coronavirus ist unübersehbar in Vorarlberg angekommen. Bei Sutterlüty ist man jedoch gut auf die Ausnahmesituation vorbereitet, wie Geschäftsführer Jürgen Sutterlüty beim Lokalaugenschein im Sutterlüty Dornbirn Rohrbach bestätigte. "Wir hatten eine hektische letzte Woche", erklärt Sutterlüty im Talk mit VOL.AT. "Hektisch vor allem deshalb, weil das Geschäft sehr unterschiedlich war." Am Freitag habe es überfallsartige Abverkäufe gegeben, der Samstag sei dann ruhiger gewesen und diese Woche komme langsam der Übergang zum Regelbetrieb. In der Zwischenzeit sind die Lager und Regale in den Ländlemärkten wieder voll - wie sich auch beim Lokalaugenschein zeigte. "Das System, mit dem wir bedient werden, ist komplex", gibt Sutterlüty zu verstehen. Man werde von mehreren Lagern beliefert. Bei der Zusammenarbeit mit regionalen Partnern zeige sich, was Regionalität in Krisenzeiten für Vorteile haben könne.
Klopapier und Co.: Keine Engpässe
"Ich hätte mir nie vorstellen können, dass so viel WC-Papier verkauft wird", zeigt sich der Geschäftsführer gegenüber VOL.AT verwundert. Was die angeblichen Engpässe bei bestimmten Produkten, etwa Toilettenpapier oder Nudeln, angehe, habe es nie wirklich ein Problem gegeben: Wenn es Ausverkäufe gegeben habe, dann nicht aufgrund von Liefer-, sondern aufgrund von Nachbestückungs-Problemen, so Sutterlüty. Wenn ein Produkt kurzzeitig fehle, dann gebe es ein Ersatzprodukt. "Da kann man völlig entwarnen: Die Lager sind alle gut bestückt, der Nachschub funktioniert und zwischenzeitliche Abverkäufe sind in 24 bis 48 Stunden wieder ausgeglichen", beruhigt er. Es gebe derzeit eine Arbeitspflicht für alle, die im Bereich arbeiten, allerdings mit einer Beschränkung auf höchstens 60 Überstunden. In den letzten Wochen sei man hier an die Maximalgrenzen gekommen, die Mitarbeiter hätten außerordentliches geleistet. Mittlerweile gebe es wieder einen strukturierten Ablauf. "Heute gibt es schon wieder die ersten Urlaube und Zeitausgleiche", so Sutterlüty.
"Bargeld ist kritisch"
Auch für den Schutz von Kunden und Mitarbeitern hat man laut Jürgen Sutterlüty vorgesorgt: Die Information finde massiv statt. Man habe massive mit Hygienematerialien aufgestockt. Zusätzlich sollen bis nächste Woche weiter Maßnahmen umgesetzt werden: So ist etwa ein Plexiglasschutz an den Kassen geplant, um Kassierer und Kunden zu schützen. Im Eingangsbereich soll es Hygiene- und Reinigungsmöglichkeiten an Griffstangen der Einkaufswagen geben. "Bargeld ist kritisch, wenn es um Hygiene geht und um diesen Virus", gibt der Geschäftsführer zu verstehen. Das bargeldlose Bezahlen sei hier vorzuziehen. "Unsere Teammitglieder wären den Kunden sehr dankbar, wenn sie das wirklich verstärkt nutzen und einsetzen würden."
Mitarbeiter von Kunden gelobt
Jürgen Sutterlüty war selbst in den letzten Tagen sehr viel in Märkten unterwegs. Er habe Kunden mit sehr viel Verständnis und gesteigertem Verantwortungsbewusstsein erlebt. So hätten sie etwa Handschuhe getragen und versucht den nötigen Sicherheitsabstand einzuhalten. Auch an den Kassen habe es Verständnis für den verstärkten Einsatz der bargeldlosen Bezahlung gegeben. "Aber auch in der Art der Umgangsform, wie unsere Teammitglieder Anerkennung bekommen und für ihren Leistungseinsatz von Kunden gelobt werden", so Sutterlüty. Er hat ein großes Anliegen: Man solle nicht im großen Familienkreis oder generell in größeren Gruppen einkaufen. Senioren sollten für ihren Selbstschutz eher junge Menschen darum bitten, für sie einkaufen zu gehen und ihnen die Einkäufe auch nach Hause zu liefern.
Lage im Markt Dornbirn Rohrbach
Michael Pfanner-Plangger ist Marktleiter im Sutterlüty Dornbirn Rohrbach. Im Video erklärt er, wie er die Lage wahrnimmt und wie die Stimmung bei Mitarbeitern und Kunden ist.
Bundesheer unterstützt Lebensmittelhandel
Im Lebensmittelhandel stoßen die Mitarbeiter an ihr Limit. Inzwischen ist auch das Bundesheer mit an Bord und hilft beim Be- und Entladen. 25 Soldaten und Soldatinnen helfen in der SPAR-Zentrale aus.
(VOL.AT)
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