Der Pfändertunnel, der als Umfahrung der Landeshauptstadt Bregenz fungiert, galt bei der Eröffnung im Jahr 1980 als einer der sichersten Tunnels Europas. Er war aus Kostengründen jedoch nur als einröhriger Tunnel mit Gegenverkehr gebaut worden. Zudem sollte er eine “Pförtnerfunktion” übernehmen und die Strecke durch das untere Vorarlberger Rheintal als Transitweg vom allem aus dem süddeutschen Raum nach Oberitalien unattraktiv machen. Doch die Verkehrszahlen erhöhten sich in wenigen Jahren derart stark, dass sich vor den Portalen des Pfändertunnels während der Morgen- und Abendstunden und vor allem in Ferienzeiten kilometerlange Staus bildeten.
Unfälle ließen Ruf nach zweiter Röhre laut werden
Mehrere schwere Unfälle mit tödlichem Ausgang ließen zudem den Ruf nach einer zweiten Röhre laut werden. 2008 wurde mit dem Vortrieb für die neue Weströhre begonnen, welcher im November 2009 zum Durchstich führte. Der schwere Bohrkopf hatte sich durchschnittlich 20 Meter pro Tag durch den Berg gefräst. Nach der Fertigstellung und Verkehrsfreigabe der neuen Röhre im Juni 2012 wurde der östliche, ältere Ast des Pfändertunnels generalsaniert. Insgesamt kostete der Bau samt Renovierung rund 227 Millionen Euro. Während die offizielle Eröffnung am Sonntag gefeiert wurde, wird der Verkehr in beiden Röhren erst in der Nacht auf Donnerstag freigegeben.
Bures erfreut
Ministerin Bures zeigte sich bei der Feier erfreut, dass der Bau fristgerecht und innerhalb des Kostenrahmens fertiggestellt werden konnte und nahm Stellung, ob die hohe Summe in einen weiteren Ausbau des Straßennetzes gerechtfertigt sei: “200 Millionen Euro für den Bau der zweiten Röhre sind sehr viel Geld. Dieses Geld ist aber gut investiert.” Denn die oftmaligen Staus hätten nicht nur für Ärger bei den Autofahrern gesorgt, sondern seien auch für die Umwelt schädlich gewesen. Zudem habe man auch in Sicherheit investiert: “Unfälle wird man durch eine zweite Röhre nicht ganz verhindern können. Aber die Schwere der Unfälle wird – so zeigt die Erfahrung – in Tunnels ohne Gegenverkehr zurückgehen”, meinte Bures.
Wallner: “Freudentag für Vorarlberg”
Landeshauptmann Markus Wallner nannte die Eröffnung einen Freudentag für das Land Vorarlberg und hoffte, dass es für die längst geplante Autobahnverbindung zwischen Österreich und der Schweiz im kommenden Jahr eine endgültige Trassenführung geben werde. Asfinag-Vorstand Alois Schedl erläuterte die Bedeutung des Tunnel-Vollausbaues und strich die eingebauten Sicherheitsmerkmale heraus. So verfügt der neue Tunnel über besonders helle LED-Beleuchtung und Verbindungsstollen zwischen den beiden Röhren. “Der neue Tunnel gehört zu den sichersten in Europa”, war Schedl überzeugt. (APA/red)
Ministerin Bures eröffnet die 2. Röhre
Erste Eindrücke der Bevölkerung
Asfinag-Vorstand Schedl zur Eröffnung
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.