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Volksfeststimmung und Bier: Oktoberfest hat begonnen

Ozapft is! 185. Münchner Oktoberfest eröffnet
Ozapft is! 185. Münchner Oktoberfest eröffnet ©A waitress serves beer mugs after the opening of the Oktoberfest beer festival in a festival tent at the Theresienwiese fair grounds in Munich, southern Germany, on September 21, 2019. - The world's biggest beer festival Oktoberfest opens today and runs until October 6, 2019. (Photo by Christof STACHE / AFP)
Berlin war gestern die Hauptstadt von Deutschland, ab heute ist es München.
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Bei herbstlich-sonnigem Kaiserwetter hat in München die Wiesn begonnen. Mit zwei Schlägen zapfte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Samstag das erste Fass Bier an und eröffnete damit das 186. Oktoberfest. Die erste Maß reichte er Ministerpräsident Markus Söder (CSU), um mit ihm auf eine friedliche Wiesn anzustoßen. Böllerschüsse verkündeten den Start des größten Volksfests der Welt, zu dem bis 6. Oktober rund sechs Millionen Menschen erwartet werden.

Bilder von der Eröffnung - siehe Bilderanhang

Reiter war in seiner Funktion zum sechsten Mal dabei, Söder zum zweiten Mal. Mit Blick auf die stundenlangen Gespräche zum Klimakompromiss der Bundesregierung sagte der CSU-Chef: "Bei aller Bedeutung von Koalitionsverhandlungen - Berlin war gestern die Hauptstadt von Deutschland, aber heute ist es München, weil es das bedeutendste Fest der Welt ist." Star des Tages sei aber das Bier.

So viel kostet die Maß

Die Maß kostet bis zu 11,80 Euro, das sind 30 Cent mehr als der Höchstpreis des Vorjahres. Nach Reiter und Söder bekamen auch die anderen Wiesn-Gäste in den Zelten das erste Bier. Unter den Besuchern war Prominenz wie Schlagersänger Florian Silbereisen, Fernsehmoderator Kai Pflaume, die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, der dafür sogar die neunte Regionalkonferenz der Bewerber um den SPD-Vorsitz schwänzte.

Die Partypeople auf der Wiesn wollen alle das Eine - Foto Christof STACHE / AFP

Die Ersten kamen um 04:30 Uhr

Viele Gäste, die meisten in Dirndl und Lederhose, hatten seit dem frühen Morgen auf den Einlass gewartet. Die Ersten kamen gegen 4.30 Uhr noch bei Dunkelheit, um ganz vorne dabei zu sein. "Haben gleich die erste S-Bahn genommen", sagte Felix Stenglein aus dem oberbayerischen Eichenau. Eine andere Schülergruppe war direkt aus einem Club gekommen: "Geschlafen haben wir nicht", sagte einer.

"Wir öffnen das Festgelände"

Kurz nach 9.00 Uhr - und damit leicht verspätet - kam über die Lautsprecheranlage auf Deutsch, Englisch und Bairisch der ersehnte Satz: "Liebe Festgäste, willkommen auf dem Oktoberfest. Wir öffnen jetzt das Festgelände." Als die Ordner damit die Eingänge freigaben, starteten viele im Laufschritt in Richtung Bierzelte.

Die ersten Festzelte waren wegen Überfüllung schon vor dem Anstich geschlossen worden, Ordner ließen keine Gäste ohne Reservierung mehr ein. Sie seien ausreserviert, heißt es bei den Wirten. Doch weder sie noch die Festleitung streben neue Rekorde an. "Das muss keine Rekordwiesn werden", hatte der neue Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) vorab gesagt. Es gehe vielmehr um eine "Qualitätswiesn".

Im Südteil des Oktoberfests gibt es wieder die Oide Wiesn. Mit historischen Fahrgeschäften und Blasmusik geht es dort gemütlicher und traditioneller zu als auf dem sonstigen Festgelände.

Da haben sich die Ersten gefunden - Das Oktoberfest ist nicht zuletzt eine riesige Flirtzone- Foto: Christof STACHE / AFP

Rund 600 Polizeibeamte und viele Hundert Ordner sollen an den 16 Festtagen für Sicherheit sorgen. Das Gelände ist auch dieses Jahr umzäunt, an den Eingängen wird stichprobenartig kontrolliert. Es gibt noch mehr Videokameras und zusätzliche Beamte mit Bodycams.

Speziell um Frauen kümmert sich erneut der Security Point. Die Helferinnen der Aktion "Sichere Wiesn für Mächen und Frauen" sind unter anderem an Freitagen und Samstagen schon nachmittags da und helfen Wiesnbesucherinnen, die einen sexuellen Übergriff erlitten haben, ebenso wie Frauen, die ihr Handy, ihre Handtasche oder ihre Freunde verloren haben und sich alleine nicht mehr sicher fühlen.

Doch es ist ein neues Thema hinzugegkommen: E-Tretroller. Die E-Scooter sind rund um die Wiesn tabu. Für sie gelten dieselben weiträumigen Straßensperrungen rund ums Festgelände wie für Autos - und in den Abendstunden können sie in einem noch weiteren Umfeld nicht ausgeliehen und teils auch nicht abgestellt werden. Vorsicht nach dem Bierzeltbesuch: Ganz schnell ist der Führerschein weg - es gelten dieselben Promillegrenzen wie beim Autofahren.

Die Opfer zu hohen Bierkonsums, die nich einmal mehr laufen können, werden in den gut zwei Wiesnwochen in der Sanitätswache von rund 600 Helfern und 50 Ärzten betreut. Die kümmern sich auch um andere gesundheitliche Probleme wie Schnittverletzungen und Herz-Kreislaufbeschwerden.

(APA)

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