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Vogewosi von steigenden Grundstückspreisen nur indirekt betroffen

Steigende Grundstückspreise beunruhigen die Vogewosi unter Lorenz noch nicht.
Steigende Grundstückspreise beunruhigen die Vogewosi unter Lorenz noch nicht. ©VOL.AT (Montage)
Dornbirn - Vorarlberg scheint für 2016 mit steigenden Immobilienpreise rechnen zu müssen. Während die Vorarlberger immer stärker zu Miet- statt Kaufwohnungen tendieren, muss beim sozialen Wohnbau das Land die Mehrkosten vorschießen.

Die Preise für Immobilien dürften 2016 österreichweit wieder ansteigen. Während der Maklerverbund Remax österreichweit mit einem kleinen Plus von 0,6 Prozent rechnet, erwarten sie für Vorarlberg einen Preisanstieg von ganzen 3,4 Prozent. Bei Grundstücken dürfte das Plus noch weit beträchtlicher ausfallen, wie die Vorarlberger Nachrichten am Freitag berichten.

Vogewosi kann auf Reserven zurückgreifen

Davon betroffen wären auch die sozialen Wohnbauträgern. Bei der Vogewosi sieht man die Situation und Erwartungen der Remax aber noch relativ gelassen. “Wir haben noch viele Grundstücke in unserem Eigentum”, verweist Vogewosi-Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz auf Reserven des Wohnbauträgers. Diese sind von der aktuellen Preisentwicklung natürlich nicht mehr betroffen.

Anders sieht es jedoch bei Zukäufen aus. Es komme zwar vor, dass man von Gemeinden Grundstücke für den sozialen Wohnbau zu einem ermäßigten Preis erhalte. Dies sei jedoch nicht der Standardfall. “Wir zahlen sonst auch den gleichen Preis wie die Privaten”, bestätigt Lorenz.

Land trägt bei sozialem Wohnbau Preisanstieg

Steigende Grundstückskosten werden jedoch nicht an die Vogewosi-Mietern weitergereicht. Zwar berechnen die sozialen Wohnbauträger wie auch die privaten Vermieter über die Grundstücks- und Errichtungskosten. Bei sozialen Wohnbauträgern werden diese jedoch durch das Land gedeckelt. Die Differenz zwischen erforderlicher und realer Miete ersetzt das Land durch Annuitätszuschüsse, das Land Vorarlberg trägt damit mittelfristig die steigenden Grundstückspreise.

Steigende Grundstückspreise verlängert Kreditlaufzeit

Diese Annuitätszuschüsse müssen jedoch wie gewöhnliche Kredite zurückgezahlt werden, betont Lorenz. Dies geschehe oft nach einer Laufzeit von 25 Jahren, sobald die Kredite bei Bankinstituten zurückgezahlt sind. “Bei mehr Zuschüssen dauert es einfach länger, diese wieder zurückzuzahlen”, fasst Lorenz zusammen.

Baurechte als Alternative

Für die Vogewosi gibt es jedoch auch noch eine Alternative zu solch verlängerten Laufzeiten bei der Abzahlung: Der Erwerb von Baurechten statt von Grundstücken. In diesem Fall verbleibt das Grundstück im Eigentum der Gemeinde oder Pfarre, während der Bauträger einen Baurechtzins entrichtet. Nach einer vereinbarten Frist fällt das Grundstück an den Eigentümer zurück – mitsamt dem darauf errichteten Gebäude. Diese Frist umfasse meist 50 bis 70 Jahre, erklärt Lorenz. Gerade für den sozialen Wohnbau sei dies eine Alternative bei steigenden Grundstückspreisen.

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